Urteil in Bonn Hohe Haftstrafen für Drogendealer

BONN/NIEDERKASSEL · Der Versuch, groß ins Drogengeschäft einzusteigen, kommt einem Bonner DJ und einer Niederkasselerin teuer zu stehen. Vom Landgericht wurde die einschlägig vorbestrafte 59-Jährige jetzt zu sieben Jahren Haft verurteilt. Der 29 Jahre alte Komplize muss für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis.

Im Juli des vergangenen Jahres hatte ein Spezialeinsatzkommando die beiden Angeklagten festgenommen: In einer Garage mit angrenzendem Lagerraum in Köln entdeckten die Fahnder neben einem Kilogramm Marihuana auch kiloweise Grundstoffe, mit denen 59 Kilogramm verkaufsfertiges Amphetamin mit einem Straßenverkaufswert von 180 000 Euro hätten hergestellt werden können.

Im Prozess hatte die 59-Jährige gestanden, die Grundstoffe von einem Dealer in den Niederlanden übernommen zu haben. Mit einem präparierten Audi wurden die Drogen ins Land geschmuggelt.

Die Niederkasselerin, die in Frankreich und Spanien bereits mehrere Haftstrafen wegen Drogenhandels verbüßt hat, räumte vor Gericht ein, bereits ab Anfang 2014 mit Amphetamin gedealt zu haben. Der 29-jährige DJ gab an, dass er zunächst nur mit Marihuana gedealt habe, während die Komplizin auf eigene Rechnung Amphetamin verkaufte.

Erst nach der Übernahme des Drogenlabors habe er in den Handel einsteigen wollen. Die beiden kennen sich bereits seit einigen Jahren: 2012 wurden sie in den Niederlanden zu jeweils dreimonatigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Vor der Festnahme war der 29-Jährige am Aufbau eines Boxclubs in Meckenheim beteiligt. In einer Rockergang war der Angeklagte nach eigenen Angaben nicht mehr. Ins Visier geriet er durch einen anonymen Tipp, der besagte, dass jemand aus der Bonner Regionalgruppe der "Bandidos" in den Drogenhandel verstrickt sei.

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