Burlesque, E-Sports und Co. Diese außergewöhnlichen Sportarten gibt es an der Uni Bonn

Bonn · Was ist eigentlich Kizomba und was lernen Teilnehmer in einem Burlesque-Kurs? Der Hochschulsport der Uni Bonn hat einige außergewöhnliche Sportarten im Angebot - unter anderem von einem prominenten Schauspieler. Hier gibt es einen Überblick:

 Wird auch an der Universität Bonn angeboten: Pole Art Fitness.

Wird auch an der Universität Bonn angeboten: Pole Art Fitness.

Foto: picture alliance / dpa/Walter Bieri

Neben Fußball, Tennis und Co. kommen Sportfans an der Universität Bonn auch in eher außergewöhnlichen Kursen auf ihre Kosten - zum Beispiel beim Fußballtennis, Kizomba oder Hoop-Dance, also Tanzen mit einem Hula-Hoop-Ring.

Solche Sportrichtungen kommen laut Peter Preuß, Leiter des Hochschulsports in Bonn, stetig neu dazu. „Die Idee ist, dass Nutzerinnen und Nutzer auf uns zukommen.“ Viele Kurse seien ins Programm aufgenommen worden, weil Teilnehmer diese dem Hochschulsport vorgeschlagen hätten. Manche Trends hätten so schon ihren festen Platz in den rund 130 Kursangeboten gefunden. Wir stellen einige der nicht unbedingt alltäglichen Sportarten aus dem aktuellen Wintersemester vor:

Burlesque: Highheels nicht vergessen

Wer bei dem körperbetonten Tanzstil Burlesque teilnehmen möchte, sollte seine Highheels und Knieschoner nicht im Schrank vergessen. Die drei Kurse am Abend sind alle ausgebucht und laufen seit etwa fünf Jahren erfolgreich. „Die Gruppen sind relativ stabil“, sagt Preuß. Mit einem Mix aus Drama, Flirt, Erotik und verschiedenen Tanzrichtungen erarbeiten die rund 20 Frauen in den Kursen verschiedene Choreographien - wie zum Beispiel aktuell zu „Nasty Naughty Boy" von Christina Aguilera oder „You should see me in a crown” von Billie Eilish. Zum Einsatz kommen dabei auch Stühle.

Jeet Kune Do: Auf den Spuren von Bruce Lee

Hinter Jeet Kune Do, einer neuen Art der Straßenkampfkunst und Selbstverteidigung, steckt ein prominenter Schauspieler und Kampfkünstler: Kungfu-Superstar Bruce Lee entwickelte die für ihre hohe Geschwindigkeit bekannte Technik im Jahr 1967. Mehr als 50 Jahre später sind die zwei Kurse in Bonn teils komplett ausgelastet. In den Semesterferien gibt es noch einige freie Plätze. Jeet Kune Do kombiniert neben Boxen und Fechten noch 48 weitere Arten von Kampfsportarten, wie zum Beispiel Judo und Karate. „Jeet Kune Do führt die Menschen auf den Weg zur Freiheit der Selbstbefreiung“, heißt es auf der Kursseite im Internet.

E-Sports: Zwischen Fortnite und League of Legends

Manche behaupten, Videospiele seien kein Sport. An der Uni Bonn gehört E-Sports tatsächlich zum Kursprogramm - und wird laut Preuß rege angenommen. Die zweistündige Computer-Session am Donnerstag ist zu 75 Prozent ausgebucht. Dann treffen sich die Teilnehmer, um sich in digitalen Wettkämpfen in Spielen wie League of Legends, Overwatch oder Fortnite zu messen. Neben der gemeinsamen Spiele vor den Bildschirmen treffen sich die Teilnehmer auf organisierten Events im Bonner Raum auch persönlich.

Pole Art Fitness: Mehr als Stangentanz

„Das ist körperlich anstrengend“, sagt Peter Preuß zur sogenannten Pole Art Fitness, die aktuell 18 Mal angeboten und mit knapp 300 Teilnehmern dazu auch gut angenommen wird. Die Kursleiter versprechen, mehr als nur Stangentanz zu vermitteln. Denn: Trainiert wird bei den Übungen die Oberkörper- und Rumpfstabilität. Grundlagen ist etwa der „Spin“, also das einfache Drehen an der Stange.

Kizomba: Tanzen mit Sinnlichkeit und Musikalität

Kizomba ist ein gefühlvoller Tanz, der den Fokus auf Musikalität und Sinnlichkeit setzt. 34 Teilnehmer haben sich in diesem Semester der Philosophie von ehemaligen portugiesischen Afrika-Kolonien angeschlossen. Mittlerweile wird Kizomba überall auf der Welt getanzt und lässt sich dabei auf verschiedene Musikrichtungen übertragen.

Hoopdance: Tanzen mit und im Reifen

Beim Hoopdance dreht sich alles um oder im Reifen. Mit einer Mischung aus Bewegung, Tanz, Technik und Kreativität lernen die Teilnehmer verschiedene Tricks mit dem „Hoop“ kennen - ob an der Taille, an den Füßen oder mit den Armen. Der aktuelle Kurs ist ausgebucht.

CyberMoves: Digitales Kursprogramm

Eine neue Sportidee, die sich momentan noch in der Testphase befindet, sind die sogenannten CyberMoves: „Die Qualität der Kurse ist extrem gut“, findet Preuß. Das digitale Sportprogramm lässt sich auf der Internetseite des Hochschulsports flexibel buchen. Teilnehmer können dort jederzeit zwischen Einheiten zu Bauch, Beine, Po, Corework oder Fettverbrennung wählen. Der jeweilige Kurs und die entsprechenden Übungen werden dann von Trainern auf einer Leinwand präsentiert.

So meldet man sich für den Hochschulsport an

Wer sich für die Kurse des Hochschulsports anmelden möchte, kann das online tun, braucht als Voraussetzung aber eine Semesterkarte, die für 15 Euro online gekauft werden kann. Die Preise der jeweiligen Sportarten variieren und sind in verschiedene Tarife gestaffelt: Studierende und Auszubildende der Uni Bonn zahlen weniger als Uni-Beschäftigte. Für Alumni und Externe gibt es eine zusätzliche Preisklasse.

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