Gefahr durch herabfallende Teile Hochhaus der Pädagogischen Fakultät wird gesichert

BONN · Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb sichert das Hochhaus der ehemaligen Pädagogischen Fakultät. Da die Gefahr herabfallender Teile zu groß ist, müssen die maroden Balkone abgerissen werden. Sogar ein Abriss ist denkbar.

 72 Meter hoch ist der rote Kran, dessen Ausleger das alte PH-Hochhaus überragt.

72 Meter hoch ist der rote Kran, dessen Ausleger das alte PH-Hochhaus überragt.

Foto: Benjamin Westhoff

Ein mächtiger Kran, 72 Meter hoch, steht neben dem Hochhaus der ehemaligen Pädagogischen Fakultät der Universität Bonn. Im Auftrag des Eigentümers, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Niederlassung Köln (BLB), ist das rote Monstrum an der Römerstraße aufgestellt worden, um die Verkehrssicherheit dauerhaft zu gewährleisten. Der Kran muss das Dach und die darauf montierten Antennen überragen, um schwenken zu können. Grund für den Einsatz sind die Balkone an der Fassade, die in den vergangenen Jahren immer maroder geworden sind.

„Zweimal im Jahr musste die Bauaufsicht den Zustand überprüfen und bröckelnden Beton abschlagen“, sagt Rolf Paulus, beim BLB zuständig für das Objektmanagement bei Hochschulen. Bei den letzten Prüfungen fiel die Entscheidung, dass die Gefahr herabfallender Teile einfach zu groß ist. „Wir können die Sicherheit nicht mehr zu 100 Prozent garantieren“, sagt Paulus. Die Balkone kommen deshalb weg.Der BLB hatte den Abriss der Balkone schon im März angekündigt.

Auch der Abriss der Gebäude ist denkbar

Laut Paulus werden Kran und Baustelle in den kommenden beiden Wochen zunächst eingerichtet. Etwa zwei Monate dauert anschließend das Bauvorhaben. Die Bewehrungen sind mit Betonarmen an der Fassade befestigt. Nur ein Teil dieser Arme wird am Ende noch übrig bleiben. Die Kosten und der Aufwand sind erheblich. 750.000 Euro muss der BLB dafür nach bisherigen Berechnungen aufbringen. Wie Paulus sagt, werde sich dadurch nichts am Verkaufswert der Flächen und Liegenschaften ändern.

Dem Niederlassungsleiter des BLB Köln, Martin Brans, zufolge will die Immobilienbehörde des Landes in den kommenden Jahren die Vermarktung der Fläche vorbereiten. Interessenten gebe es schon, teilte die Öffentlichkeitsabteilung des BLB auf GA-Anfrage mit. Man wolle aber zum jetzigen Zeitpunkt weder Namen nennen noch Angaben zu einer möglichen Nachnutzung machen. Wohl aber hieß es, dass ein kompletter Abriss der Gebäude durchaus denkbar sei. Ein Wertgutachten liege noch nicht vor. Das riesige Gelände liegt direkt am Rhein, umgeben von Wohnanlagen wie dem Augustinum. Im Hochhaus an der Römerstraße aus den 1970er Jahren wurde vor einigen Jahren eine Belastung mit der giftigen Chemikalie Polychlorierte Biphenyle (PCB) festgestellt.

Seit 2010 ist dieser Teil des Campus' geräumt worden. Die Universität will ihn aufgeben. Uni-Pressesprecher Johannes Seiler teilte mit: „Die Universität strebt an, das Areal bis zum Jahr 2022 freizuziehen und an den BLB zu übergeben.“ Bis auf eine Tierhaltung ist das Hochhaus freigezogen. Im Altbau nebenan seien allerdings noch Teile der Anorganischen Chemie, der Informatik und des Instituts für Ernährungswissenschaften (IEL) untergebracht. Der Hochschulsport ist noch aktiv in den Turnhallen. Informatik und IEL ziehen nach Fertigstellung in den Campus Poppelsdorf um, voraussichtlich im Sommersemester 2018. Für die anderen Einrichtungen sucht die Uni noch Unterbringungsmöglichkeiten.

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