Bundesbüdchen Historischer Kiosk kehrt im April ins Regierungsviertel zurück

BONN · Das "Bundesbüdchen" kann zurückkehren: Kioskbetreiber Jürgen Rausch hat gestern eine Förderung in Höhe von 60.000 Euro zugesagt bekommen, damit der geschichtsträchtige Pavillon wieder im ehemaligen Bonner Regierungsviertel aufgestellt werden kann.

2006 musste er für den WCCB-Neubau weichen und ist seitdem eingelagert. "Es ging sieben Jahre hin und her. Die Stadt Bonn hatte durchaus Interesse, den Kiosk wieder aufzustellen, aber die Umsetzung konnte bislang nicht erfolgen", sagte Bernd-Michael Vangerow, Ortskurator Bonn/Rhein-Sieg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Vangerow übereichte im Beisein von Frank Neumann von Westlotto einen Förderantrag für Instandsetzung und Wiederaufbau des Pavillons an Eigentümer Jürgen Rausch. "Im April 2014 soll er meiner Kenntnis nach wieder aufgestellt werden. Die Fördergelder enthalten die Sanierungsmaßnahmen für den Kiosk. Die Innen- und Außenwände sind beschädigt und müssen saniert werden", sagte der Ortskurator. Der im Stil der 1950er Jahre gebaute Kiosk wird anstelle des jetzigen Blockhaus-Kiosks an der Karl-Carstens-Straße aufgebaut. "Es sind nur wenige Meter bis zu seinem ursprünglichen Platz", sagte Vangerow.

Das "Bundesbüdchen" gehört zu mehr als 330 Projekten, die die private Denkmalstiftung seit 1990 durch Spenden und Mittel der Glücksspirale fördern konnte. Jürgen Rausch freute sich sehr. "Für mich ist heute der Tag der Denkmalstiftung. Alle haben sich gekümmert. Vieles wäre sonst anders gelaufen, sie verstehen ihr Handwerk. Deswegen bin ich total glücklich und nehme den Vertrag gern entgegen", sagte er. Es sei wichtig, dass der Pavillon zurückkomme. "Ich hänge sehr daran. Dann werde ich wie meine Familie wieder hier tätig sein."

Am "Bundesbüdchen" trafen sich zu Hauptstadtzeiten Spitzenpolitiker, Abgeordnete und Journalisten. Sie erledigten dort zwischen Sitzungen und Terminen kleine Besorgungen und kamen ins Gespräch. Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm sagte dazu einmal rückblickend: "In keinem Regierungsviertel der Welt gibt es einen solchen unprätentiösen Ort für die spontane Kommunikation ohne Tagesordnung wie damals in Bonn."

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