Nostalgiekirmes in Bonn Historische Fahrgeschäfte auf dem Münsterplatz

Bonn · Mitten auf dem Münsterplatz in Bonn laden historische Fahrgeschäfte und Süßigkeitenstände zum Bummeln ein. Die Schausteller sind bisher zufrieden. Noch bis Sonntag ist die Nostalgiekirmes geöffnet.

Kirmes mitten in Bonn: Schlendern zwischen Klassikern und raren Fahrgeschäften.

Kirmes mitten in Bonn: Schlendern zwischen Klassikern und raren Fahrgeschäften.

Foto: Benjamin Westhoff

Noch bis diesen Sonntag kann über die Nostalgiekirmes auf dem Münsterplatz gebummelt werden. Anlässlich des 650. Jubiläums von Pützchens Markt, der vom 8. bis 12. September stattfinden wird, hat die Stadt den Jahrmarkt mit historischen Fahrgeschäften und Buden organisiert. Offenbar wird er von Jung und Alt gut angenommen, die Schausteller zeigen sich mit dem bisherigen Geschäft überwiegend zufrieden. Lediglich am Mittwoch, an dem es fast den ganzen Tag geregnet hatte, seien die Besucherzahlen mau gewesen, sagt Josef Rosenzweig. Der Schausteller aus Köln betreibt den „Schwanenflug“, ein Kettenkarussell Baujahr 1946, das bis 1972 auf Pützchens Markt stand. „Ich hätte es aber noch besser gefunden, wir hätten den Jahrmarkt in die Ferien verlegt. Dann wären vielleicht doch mehr Familien gekommen“, sagt er. Zufrieden ist auch Norbert Fellerhoff, der mit seinem Vater die „Rock'n'Raupe“ betreibt. „Wir sind das erste Mal damit in Bonn und es läuft gut“, sagt Fellerhoff Junior.

Ganz angetan vom Bonner Standort ist Toni Schleifer, der mit seinem Fahrgeschäft „Evas Fahrt ins Paradies“ eine Rarität parat hält, die viele Besucher vorher gar nicht kannten. In zweisitzigen Gondeln drehen sich die Fahrgäste im Kreis, wobei es ständig auf und ab geht. „Es stammt aus dem Jahr 1939 und wurde Anfang der 1950er Jahre eingemottet, weil es zu aufwendig zu warten war“, weiß Schleifer. Vor einigen Jahren hat er das Fahrgeschäft in einem Lager bei Kaiserslautern entdeckt und restauriert.

Erinnerungen werden wach

Auch Mano Kreuz, der auf dem Jahrmarkt Mandeln verkauft, kann sich nicht beklagen. „Uns kommt sehr entgegen, dass das Wetter etwas kühler geworden ist, denn bei Hitze essen die Leute nicht so gerne Süßes.“ Fredi Zündorf, der an einem historischen Imbiss aus dem Freilichtmuseum in Kommern Pommes, Schaschlik und Würstchen verkauft, könnte sich sogar vorstellen, dass auf dem Münsterplatz jedes Jahr ein historischer Jahrmarkt stattfindet. „Es ist eine schöne Atmosphäre, nicht so laut und trubelig wie auf einer normalen Kirmes“, meint er. Das findet auch Besucherin Ursula Hack. Die 56-Jährige fühlt sich beim Anblick der Karussells in ihre Kindheit zurück versetzt und würde gern jedes Jahr eine Nostalgiekirmes in Bonn besuchen. „Ich finde die alten Karussells viel schöner als die modernen Fahrgeschäfte, die sind mir alle viel zu schnell“, sagt die Bonnerin.

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