Stiftung bietet Unterstützung an Hilfe für Soldaten nach Auslandseinsatz

BONN · Die schrecklichen Bilder begleiten sie oft ein Leben lang; ihre Angst und ihre Panik werden viele nie mehr los: Auch wenn die meisten deutschen Soldaten körperlich unversehrt nach einem Auslandseinsatz zurückkehren, so hat das Erlebte bei vielen tiefe Verletzungen hinterlassen.

 Spendenübergabe: Thomas Behr (von links), Jürgen Pütz und Uwe Köpsel

Spendenübergabe: Thomas Behr (von links), Jürgen Pütz und Uwe Köpsel

Foto: barbara frommann

Doch die sind oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen. "Allein in den vergangenen Jahren haben sich bei uns 431 Soldaten gemeldet, die seit einem Auslandseinsatz unter psychischen Erkrankungen leiden", zieht Oberstleutnant Thomas Behr Bilanz und ergänz dazut: "Rund zehn Prozent der Soldaten sind nach einem Auslandseinsatz betroffen."

Doch nicht nur sie leiden unter den traumatischen Erlebnissen. Auch Partner und Kinder stehen den seelischen Qualen eines Familienangehörigen hilflos gegenüber. Um ihnen schnell und unbürokratisch zu helfen, wurde im November 2013 die Soldaten und Veteranen Stiftung (SVS) gegründet. Auch die Volksbank Bonn Rhein-Sieg unterstützt die Arbeit der SVS. Vorstandsvorsitzender Jürgen Pütz übergab jetzt 5000 Euro an den SVS-Vorsitzenden Thomas Behr.

"Wir wollen mit unserem Beitrag die Leistungen der aktiven und ehemaligen Soldaten würdigen - insbesondere derer, die für uns im Auslandseinsatz gewesen sind. Oft erleben wir in Gesprächen, wie groß die Belastungen der Rückkehrer tatsächlich sind. Für sie einzustehen, ihnen etwas zurückzugeben, ist uns Verpflichtung und Bedürfnis zugleich", so Pütz.

Dass sich in den vergangenen Monaten immer mehr Bundeswehrangehörige zu ihren Ängsten bekannt haben und Hilfe für sich und ihre Familien suchen, das liegt nach Meinung von Hauptmann Uwe Köpsel auch an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. "Sie spricht auch solche weichen Themen an und motiviert viele Soldaten, ihre Erkrankung öffentlich zu machen", so Köpsel.

"Für die Soldaten sind die Zeichen des Rückhalts und der Unterstützung enorm wichtig, wenn sie im Auftrag Deutschlands in fernen Ländern Leib und Leben riskieren. Die Stiftung kümmert sich um sie und ihre Familien und unterstützt die Soldaten, das Erlebte zu verarbeiten", erläutert Behr.

Doch längst nicht jedem kann durch Therapien geholfen werden. "Manche werden die schrecklichen Bilder von ihrem Einsatz ein Leben lang nicht vergessen können", so der Vorsitzende.

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