Ab Montag gilt die Maskenpflicht Hier gibt es in Bonn noch Masken

Bonn · Lange galten sie als rares Gut – jetzt sind sogenannte Behelfsmasken fast überall wieder erhältlich. Und das zum passenden Zeitpunkt: Ab dem 27. April gilt die Maskenpflicht nämlich auch in Bonn.

 Einsatz gegen die Ansteckungsgefahr in Corona-Zeiten: Kostümbauer Tom Haass stellt in der Krise Atemschutzmasken her.

Einsatz gegen die Ansteckungsgefahr in Corona-Zeiten: Kostümbauer Tom Haass stellt in der Krise Atemschutzmasken her.

Foto: Benjamin Westhoff

Lange galten sie als rares Gut – jetzt sind sogenannte Behelfsmasken fast überall wieder erhältlich. Und das zum passenden Zeitpunkt: Ab Montag gilt die Maskenpflicht nämlich auch in Bonn. Beim Einkaufen sowie in Bussen und Bahnen muss ab Montag jeder einen Atemschutz tragen. Eine beispielhafte Auswahl an Anbietern in Bonn listet der GA hier auf.

Als klassische Händler von Atemschutzmasken haben die meisten Apotheken der Stadt ihre Vorräte aufgestockt. Die günstigste Atemschutzvariante bieten die klassischen hellblauen oder grünen OP-Masken, die sich beim Ausfalten der Gesichtsform anpassen. Diese kriegt man beispielsweise in der Münster-Apotheke in Bonn, in der Apotheke zur Alten Post in Beuel oder in der Apotheke am Römerplatz in Bad Godesberg für weniger als zwei Euro pro Stück. Die meisten Apotheken bieten für rund zehn Euro auch sogenannte „filtrierende Halbmasken“ an. „Eine Maske mit Schutzklasse FFP2 bietet für acht Stunden ausreichenden Selbstschutz“, meint Rachid El Absi aus der Apotheke in Auerberg Mitte. Diese könne sogar, sofern kein Ventil enthalten ist, ein- bis zweimal im Ofen erhitzt und wiederverwendet werden. Die rundlichen Filtermasken FFP2 und FFP3 sind meist ohne Ventil erhältlich und bereits an die Gesichtsform angepasst.

Angesichts der besonderen Situation stieg die Nachfrage nach Atemschutzen, sodass auch andere medizinische Einrichtungen, wie beispielsweise Sanitätshaus Eiken in Bad Godesberg, Atemschutze anboten. Die Nachfrage nach einfachen Alltagsmasken sei weiterhin hoch.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unterscheidet drei Arten von Atemschutzen. Neben der sogenannten „Community-Maske“ gibt es medizinische Mund-Nasen-Schutze, die man aus Krankenhäusern kennt. Beide schützen nicht den Träger, sondern seine Mitmenschen vor dessen Tröpfchen. Einen ausreichenden Schutz vor der eigenen Ansteckung mit CoVid-19 bieten ausschließlich die filtrierenden Halbmasken FFP2 und FFP3, die beispielsweise Menschen mit Vorerkrankung nutzen.

Die neue Regelung zum Tragen eines Mundschutzes gibt keine Vorgaben zur Filterfähigkeit des Materials. Angesichts der Lieferengpässe vor einigen Wochen und der Tatsache, dass ein Großteil der medizinischen Atemschutze aus Asien stammt, haben es sich zahlreiche Bonner Betriebe, Vereine und Einzelpersonen zur Aufgabe gemacht, Bedarfsmasken selbst herzustellen oder zu bestellen und kostenlos weiterzugeben.

Wie viele Schneidereien in der Stadt bietet die Änderungsschneiderei Isik in Oberkassel schwarze Doppelstoffmasken aus Baumwolle für sieben Euro an. Die Parkettfirma Mielke plant an diesem Samstag, Masken kostenlos zu verteilen: Von 9 bis 12 Uhr gibt die Firma an einem Stand auf der Pützstraße nahe  der Sparkasse 500 Atemschutze der Meckenheimer Druckerei DCM aus. Die Druckerei Brandt auf der Rathausgasse bietet Gesichtsvisiere an. Gleiches tut die Kreativ-Werkstatt „MakerSpace“ auf der Kennedyallee: Gesichtsvisiere gibt es dort kostenlos, Atemschutzmasken werden verkauft.

Statt Maskottchen nähen Kostümdesigner Tom Haass und sein Team 2500 bunte Masken wöchentlich. Der Designbetrieb bietet eine Stoffpalette mit verschiedenen Mustern an. Ab 100 Stück kann man für je fünf Euro solche „Designermasken“ erwerben. Auch der Kunst- und Kulturverein „KuKuG“ näht Masken statt Kostümen für das abgesagte kurfürstliche Beethovenfest und gibt sie gegen eine Spende ab. Das Haus der Familie in Plittersdorf bietet ebenfalls Atemschutze zum Kauf an.

Auch Tättoowiererin Mia Walter von Needful Ink Nadelarbeit hat die Tattoo-Nadeln gegen Nähnadeln getauscht. Sie bietet auf ihrer Internetseite verschiedene Modelle in verschiedenen Größen an. Interessierte können sich aus den verschiedenen auf der Seite abgebildeten Stoffen einen aussuchen und bestellen. Ab zehn Euro werden die Masken angeboten. Bestellt werden können die Masken per E-Mail unter info@needful-ink.de.

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