Seniorenheim in Ippendorf Haus Elisabeth feiert doppeltes Jubiläum

Ippendorf · Doppeltes Jubiläum für das Seniorenheim Haus Elisabeth: Seit 150 Jahren sind die Schwestern dort. Und die städtische Einrichtung hat seit 60 Jahren ihren Sitz in Ippendorf.

 Beim Jubiläum: Michael Claßen, Gabriele Klingmüller und Schwester Elisabeth Mues.

Beim Jubiläum: Michael Claßen, Gabriele Klingmüller und Schwester Elisabeth Mues.

Foto: Rainer Schmidt

Gleich zwei Jubiläen feierte das städtische Seniorenheim Haus Elisabeth dieser Tage. Seit 150 Jahren besteht zwischen der Stadt Bonn und dem Orden „Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Karl Borromäus“ eine Kooperation, gerade was die Betreuung anbelangt. Außerdem feiert das Haus Elisabeth sein 60-jähriges Bestehen auf dem Ippendorfer Gelände am Gudenauer Weg 140.

Alles begann im 19. Jahrhundert, genauer gesagt am 20. August 1866. „Erste Alten- und Pflegeheime entstehen, da Krankenhäuser die Armenarbeit nicht mehr übernehmen“, heißt es in der Chronik. Da die Kapazitäten des St. Johannes-Hospitals in der Kölnstraße erschöpft sind, kauft die Stadt Bonn ein weiteres Grundstück mit Haus in der Kölnstraße zur Unterbringung und Pflege von armen, geisteskranken oder schwachen Menschen. Betreut werden sie von zunächst zwei Borromäerinnen aus dem Johannes-Hospital.

Grundsteinlegung und Richtfest feierte das Haus Elisabeth 1956 in Ippendorf zu Zeiten, als Wilhelm Daniels Oberbürgermeister von Bonn war. Die „Insassen“, wie die Bewohner damals genannt wurden, konnten 1957 aus der veralteten Unterbringung in der Kölnstraße in den Neubau umziehen. Nach diversen Um- und Ergänzungsbaumaßnahmen bietet das Haus Elisabeth, eine vollstationäre Einrichtung der Seniorenzentren der Stadt Bonn, derzeit 98 Einzel- und 11 Doppelzimmer.

Bereits 1981 hieß es, dass die Ordensschwestern Bonn verlassen werden, da es dem Orden an Nachwuchs fehle. Doch sechs Schwestern sind derzeit noch immer im Haus. Die Generaloberin der Borromäerinnen, Schwester Elisabeth Mues, war aus Trier angereist, um ihren Schwestern ihren Dank zu überbringen. „Seit 150 Jahren dürfen wir hier tätig sein“, sagte sie und ergänzte: „Ob Pocken, Cholera oder Krätze, keine Schwester hat sich daran infiziert oder ist gar daran gestorben.“

Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller hob hervor, wie wichtig es sei, dass die Stadt Bonn eigene Einrichtungen vorhält. „Viele ältere Menschen haben keine gute Rente und sind auf unsere Hilfe angewiesen“, sagte sie. Und es gab ein drittes Jubiläum an diesem Tag zu feiern: Bewohnerin Charlotte Hoffmann feierte 101. Geburtstag.⋌shr

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