Kommentar zum Bonner Haus der Sicherheit Haus der Unsicherheit

Meinung | Bonn · Die Zustimmung der Bevölkerung für das Haus der Sicherheit am Bonner Bahnhof ist den Initiatoren gewiss. Sicher ist auch, dass die Beteiligten, Bundesbahn, Landes- und Bundespolizei sowie die Stadt Bonn bereits eine Vielzahl von Gesprächen geführt haben. Wie kann es da sein, dass noch kein konkreter, abgestimmter Finanzierungsplan auf dem Tisch liegt?

Genau vier Jahre ist es her, dass die Pläne für das neue Haus der Sicherheit am Bahnhof das Licht der Welt erblickten – und in der Öffentlichkeit Vorfreude und Zustimmung weckten. Immerhin schien sich eine enge Abstimmung verschiedener Behörden und Unternehmen mit vorausschauendem Handeln zu verbinden – und das auch noch in angemessener Frist vor der Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes.

Angesichts der regen Öffentlichkeitsarbeit darf zudem angenommen werden, dass es zwischen den Beteiligten seither eine Vielzahl an Gesprächen gab. Jetzt stellt sich heraus: Finanzierungsfragen allerdings scheinen bei der Koordinierung der Pläne regelmäßig an den Katzentisch verbannt worden zu sein. Anders jedenfalls lassen sich die verdrucksten Stellungnahmen gleich mehrerer Projektpartner nicht erklären. Die Erklärung der Stadt Bonn, das Projekt zu unterstützen – „aber nicht um jeden Preis“ – lässt für das „Leuchtturmprojekt“ aktuell eher Unsicherheit erwarten.

Bevor am Bonner Frühlingshimmel ein öffentlich ausgetragener Finanzierungsstreit heraufzieht, sollten die Beteiligten erkennen, dass alles andere als eine schnelle Einigung eine Blamage bedeuten würde. Und zwar nicht nur für das vermeintliche Prestigeprojekt, sondern auch für die Außenwirkung Bonns und letztlich auch für sie selbst.

Erst am Montag kündigte Bonns Polizeipräsidentin bei der Präsentation der Kriminalstatistik an, die Präsenzkonzepte ihrer Beamten für Bad Godesberg und Tannenbusch auf die Innenstadt ausdehnen zu wollen – eine perfekte Ergänzung zum Haus der Sicherheit.

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