Produktion bleibt in Kessenich Haribo verlegt auch Firmensitz

BONN/GRAFSCHAFT · Der Bonner Süßwarenkonzern Haribo wird auch seinen Firmensitz in die Grafschaft verlegen. In der vergangenen Woche hatte das Unternehmen bereits bestätigt, seine Hauptverwaltung aus Bonn in einen Neubau im Ringener "Innovationspark" zu verlegen.

200 Verwaltungsmitarbeiter werden aus der Bundesstadt abgezogen und in Zukunft am neuen Standort in Rheinland-Pfalz tätig sein. Ansonsten werde sich für den Produktionsstandort Bonn nichts ändern, teilte Haribo-Geschäftsführer Arndt Rüsges gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit. Gekommen war auch Landes-Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne).

850 Haribo-Mitarbeiter werden nach Konzernangaben auch künftig in Bonn-Kessenich Goldbären, Lakritzschnecken und Konfekt produzieren. Indes wird auf der Grafschaft der sechste deutsche Produktionsstandort entstehen. Neben der Hauptverwaltung werden sechs Produktionsstraßen und ein gigantisches Logistikzentrum entstehen. Noch in diesem Jahr sollen die entsprechenden Bauanträge eingereicht werden. Der Baubeginn ist für das nächste Frühjahr vorgesehen, Fertigstellung soll 2017 sein. Nach GA-Informationen investiert Haribo 500 Millionen Euro.

Seit rund 15 Jahren war Haribo auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für seine Ausbaupläne. Es habe verschiedene Bewerber dafür gegeben, auch in Nordrhein-Westfalen, sagte Firmensprecher Marco Alfter. Was aber die Infrastruktur, die Logistik und die Größe angehe, sei außer Grafschaft kein anderer in der Lage gewesen, ein solches Areal zu bieten. Von den weltweit 6000 Haribo-Mitarbeitern sind 3000 allein in Deutschland tätig. Den Umzug hatte noch Firmenpatriarch Hans Riegel, ein Sohn des Gründers, eingefädelt. "Mr. Haribo" war im Alter von 90 Jahren im Oktober 2013 gestorben. Auch nach seiner Ära wird der Konzern als Familienunternehmen weitergeführt. Weltweit werden erfolgreich Fruchtgummis, Gummibärchen, Lakritzschnecken und Kaubonbons (Maoam) vertrieben.

Der Süßwaren-Hersteller kann bei der Ansiedlung einer neuen Produktionsstätte und der Firmenzentrale in Rheinland-Pfalz auf die volle Unterstützung der Landesregierung setzen. Die Türen der Staatskanzlei und auch des Wirtschaftsministeriums stünden immer offen, sagte Malu Dreyer gestern. Es sei die bedeutendste Unternehmensansiedlung in Rheinland-Pfalz der vergangenen Jahrzehnte. Mit dem Vorhaben stärke das Unternehmen die Wirtschaftskraft im gesamten nördlichen Rheinland-Pfalz.

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