Baustelle in Grafschaft Haribo macht die Anlieger froh

GRAFSCHAFT · "Wenn wir auf die Baustelle kommen, dann haben wir Leuchtwesten an. Da steht Haribo drauf." Arndt Rüsges, Geschäftsführer des Bonner Gummibären-Konzerns, hatte gestern Morgen beim ersten öffentlichen Baustellengespräch im Grafschafter Innovationspark Humor im Gepäck.

Denn auf eines hatte der Grafschafter Bauamtsleiter Friedhelm Moog klar hingewiesen: "Wer immer die Baustelle betritt, kann von der Baggerfahrern so gut wie nicht gesehen werden. Deshalb ist Warnwesten-Pflicht." Um Verständnis warb auch Eric Thielicke, dem alles was Ketten und Räder hat untersteht.

Denn erst am Dienstag musste er bei Opa, Enkel und Hund quasi um Verständnis kämpfen, das Areal zu verlassen: "Die Bürger können sich das alles gerne ansehen. Aber bitte nach Feierabend oder an den Wochenenden." Derer wird es noch etliche geben, denn die Terrassierungsarbeiten für Haribo sollen nach Auskunft von Reiner Gasper vom Heimersheimer Planungsbüro Berthold Becker noch bis November dauern. So lange wird es aber auch noch Dreck und Staub geben. Denn es gehe schließlich um Hunderttausende von Kubikmetern Erde, die bewegt würden.

Anna Rose, Vize-Bauleiterin für die Erdarbeiten, sicherte zu, dass zu den bereits aktiven Kehrmaschinen weitere hinzukämen - auch mit Absauger. Und Moog, seit 42 Jahren im Geschäft, holte den "Praktiker aus der Tasche": "Abends die Straßen mit C-Rohren abspritzen, an Wochenenden muss man die Wege mit Hausschuhen begehen können." Die Baufirma rüstet nach.

Auch, weil ihr die sensible Produktion von medizintechnischem Gerät in einer benachbarten Firma nicht "ganz so präsent" war. Denn: "Wir können alles gebrauchen, nur keinen Staub", sagte der Unternehmer und fand direktes Verständnis bei den Bonnern. "Wir stellen schließlich Lebensmittel her", sagte Rüsges. Auch erklärte er, dass zusätzlich zu den täglichen Überprüfungen eines Neuwieder Labors zur künftigen Standfestigkeit, Haribo eigene Stichproben durchführen werde. "So sind wir auf der sicheren Seite", kommentierte Moog das Unterfangen.

Fragen eines Bengener Bürgers betrafen Regenrückhaltebecken und Hochwasserschutz. Dazu erklärte Moog, dass noch weitere Becken in Planung seien, dito ein sogenanntes Außengebietsentwässerungskonzept für den Innovationspark. Die Becken dienten der kontrollierten Ableitung von Regenwasser in den Bengener Bach und den Swistbach. Infos gebe es demnächst in den Dörfern. Zum Baubeginn von Haribo sagte Rüsges: "Im Frühjahr." Ab dann seien rund 300 Leute für rund zwei Jahre täglich auf der Baustelle der Gummibären beschäftigt.

Die Baustellengespräche sind öffentlich und beginnen jeden Mittwoch um 9 Uhr im Container an der Fraunhoferstraße.

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