Hans Wallow mit Schreckschusswaffe bedroht Ehemaliger SPD-Bundestagsabgeordneter in Bonn angegriffen

Bonn · Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Hans Wallow wurde in seiner Wohnung in Bonn mit einer Schreckschusswaffe bedroht. Der mutmaßliche Täter hat wohl psychische Probleme.

 Der frühere SPD-Abgeordnete Hans Wallow ist in seiner Bonner Wohnung mit einer Schreckschusswaffe bedroht worden.

Der frühere SPD-Abgeordnete Hans Wallow ist in seiner Bonner Wohnung mit einer Schreckschusswaffe bedroht worden.

Foto: Benjamin Westhoff

Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (79) ist in seiner Wohnung in der Gronau von einem Mann mit einer Schreckschusspistole bedroht worden. Der 44-Jährige sei festgenommen worden, gegen ihn werde wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung ermittelt, erklärte Polizeisprecher Frank Piontek am Freitag. In die Ermittlungen sei auch der Staatsschutz einbezogen. Das Amtsgericht habe die vorübergehende Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet.

Der Angreifer ist Wallow zufolge der Sohn eines Mannes, in dessen Verlag der SPD-Politiker in den 80er Jahren ein Buch veröffentlicht hatte. Mit diesem Buch in der Hand habe der 44-Jährige aus Österreich diese Woche mehrfach an seiner Wohnungstür geklingelt und auf ein Gespräch gedrängt, berichtete Wallow. Am Mittwoch gegen 17.45 habe er zunächst den Fuß in die Tür gestellt und dann gebeten, die Toilette nutzen zu dürfen. Auf dem Weg nach draußen habe sich der Mann plötzlich umgedreht und mit der Waffe auf ihn gezielt, so Wallow. „Er sagte: "Endlich erwisch ich mal einen"“, Die „Scheißpolitiker“ seien schuld „am Untergang des Abendlandes“. Der Angreifer habe ihm auch vorgehalten, dass er die Vergabe des Literaturnobelpreises an Peter Handke verteidigt hatte.

Vergeblich habe er versucht, dem Mann die Pistole aus der Hand zu schlagen. Seine 38-jährige Lebensgefährtin habe den Angreifer von hinten angesprungen. Gemeinsam seien sie zu Boden gestürzt und hätten den 44-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei am Boden halten können. Die Lebensgefährtin hatte den Notruf gewählt. „Die Polizei kam mit zehn Beamten und war sehr schnell vor Ort“, sagte Wallow. Nach Polizeiangaben wurde der 44-Jährige ins Präsidium gebracht, die Gasdruckwaffe sichergestellt. Laut Wallow hatte er auch ein Messer bei sich.

Sowohl Hans Wallow als auch seine Lebensgefährtin wurden bei dem Angriff leicht verletzt. Der 79-Jährige erlitt Hämatome, die 38-Jährige einen schmerzhaften Biss in die Hand. „So richtig wirkt der Schock erst jetzt nach“, sagte Wallow am Freitag. Der SPD-Mann war in diesem Jahr in den Schlagzeilen, weil er sich um den Partei-Vorsitz beworben hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort