Quantiusstraße in Bonn Handfester Streit um Radstation

BONN · Noch ist nicht klar, wann die Radstation hinter dem Hauptbahnhof an der Quantiusstraße ihr dauerhaftes Domizil in ein dort geplantes Studentenwohnheim beziehen kann.

Bevor es dazu kommt, muss die von der Caritas betriebene Radstation mit einem neuen Provisorium in der Hochgarage der Deutschen Bahn wenige Meter weiter westlich Vorlieb nehmen. Und darum hat es hinter den Kulissen einen handfesten Streit gegeben.

Als Caritas-Vorstand Karl-Wilhelm Starcke im General-Anzeiger gelesen hatte, dass Investor Detlev Klaudt für das Studentenwohnheim eine Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht hat und sich zuversichtlich zeigte, mit dem Bau bald beginnen zu können, platzte ihm und seiner Mitarbeiterin von der Radstation, Bettina Kunze, der Kragen.

"Bevor Herr Klaudt mit den Arbeiten beginnen kann, muss erst geklärt werden, wie das Provisorium für die Radstation aussehen wird. Und zurzeit entsprechen seine Pläne nicht unseren Vorstellungen", sagte Starcke.

Klaudt, der sich beim Kauf des Grundstückes für das Studentenwohnheim beim Grundstückseigentümer Deutsche Bahn verpflichten musste, die Radstation in das Wohnheim zu integrieren und während der Bauarbeiten für ein Provisorium zu sorgen, wolle die zweite Interimsbleibe der Radstation im Erdgeschoss der Tiefgarage nach allen Seiten hin offen lassen, klagte Starcke.

"Das geht natürlich gar nicht. Im Winter herrschen dort Minustemperaturen, das können wir den Mitarbeitern doch nicht zumuten." Starcke initiierte eine Gesprächsrunde mit der städtischen Planungsverwaltung und staunte nicht schlecht, als Klaudt diese für März vorgesehene Runde per einstweiliger Verfügung durch das Verwaltungsgericht Köln verhindern wollte.

Nach Meinung des Investors habe die Caritas bei der Planung kein Mitspracherecht. Das sah das Gericht indes anders und gab dem Ansinnen Klaudts nicht statt. Der Gesprächstermin soll laut Starcke jetzt bei der Stadt nachgeholt werden.

"Wir werden darauf bestehen, dass die provisorische Unterkunft der Radstation in der Hochgarage für uns akzeptabel hergerichtet wird", warnte Starcke den Investor. Andernfalls werde die Radstation dort bleiben, wo sie bereits seit vier Jahren stehe. Heißt im Klartext: Dann wird es auch nichts mit einem baldigen Spatenstich für das Wohnheim, von dem Investor Klaudt zurzeit noch ausgeht.

Klaudt kann die Haltung der Caritas nicht nachvollziehen. Er bleibe nach wie vor dabei, dass die Caritas als Mieterin eigentlich nicht in das Planverfahren einbezogen werden müsse. "Wir haben alle Möglichkeiten überlegt, wie wir das neue Provisorium ausstatten können. Die Mitarbeiter sind samt Werkstatt in den Containern untergebracht", sagte er dem GA, sie müssten also nicht frieren. Für die Unterstellung der Räder gebe es keine andere Möglichkeit. Das Parkdeck der Garage dürfe aus Brandschutzgründen nicht mit Wänden verschlossen werden.

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