Jahrgang 1777 Grundstein des Obelisken auf dem Markt wieder entdeckt

Bonn · Der Hand- oder auch Grundstein des Obelisken wurde jetzt bei den laufenden Bauarbeiten an der Marktfontaine in einer kleinen Bleischatulle wieder entdeckt. Das Städtische Gebäudemanagement hat ihn gesichert und ihn in die Obhut der Unteren Denkmalbehörde übergeben.

Wie die Stadt Bonn mitteilte, wird er voraussichtlich beim Wiederaufbau derMarktfontaine mit einer neuerlichen schriftlichen Ergänzungwieder in das Postament eingebaut.

Grundsteinlegung 1777

Das Stadtratsprotokoll vom 1. Juli 1777 verzeichnet fürden vorangegangenen Tag ein Großereigniss, bei dem sich eine"Menge Volk" auf dem Marktplatz versammelte. Am 30. Juni 1777 um 10Uhr begab sich Kurfürst Max Friedrich mit seinem Hofstaat zum Platz, umin Anwesenheit des Bürgermeisters und der städtischen Honoratioren den"Handstein" zur neuen Marktfontaine zu legen.

Die ehemals verlötete Schatulle enthielt den eigentlichenGrundstein in Form eines 13 x 11 x 8 Zentimeter großen Marmorblocks. Ineiner rechteckigen Vertiefung mit viertelkreisförmigeingezogenen Ecken lagen zwei Plaketten. Die ältere, stark beschädigte Plaketteaus Blei war datiert auf den "30. Juny 1777".

In Form eines Chronogramms gibt der übrige Text Auskunftdarüber, dass der Grundstein von Kurfürst Max Friedrich gelegt wurde.Die als Kapitälchen hervorgehobenen Buchstaben ergeben, wenn mansie als römische Zahlen liest, die Jahreszahl 1777.

Die zweite Plakette verweist auf die Erneuerung derFontaine im Jahr 1897. Der Text lautet: "Im Jahre 1897 wurde derMarktbrunnen obelisk. Die Vertiefung im Stein war ursprünglich mit einerkleinen schwarzen Steinplatte abgedeckt, von der sich nur noch zwei kleineBruchstücke fanden. Die Münzen, die sich nach schriftlicherÜberlieferung in dem Grundstein befanden, waren nicht mehr vorhanden.

Die aktuelle Sanierung

Zur Sanierung des Obelisken ist der obere Teil bis zumobersten Gesims vor Monaten abgebaut und für die weiteren Arbeitenabtransportiert worden. Vor Ort wird zurzeit am Unterbau gearbeitet. Die Kosten der Sanierung werden auf 102.000 Eurogeschätzt. Der Verein Altes Rathaus und die City Parkraum GmbH werden jeweilsein Drittel der Kosten übernehmen.

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