Rechtsstreit mit Naujoks Grüne: OB hätte Manager früher kündigen müssen

BONN · Der laufende Rechtstreit zwischen der Stadt Bonn und dem ehemaligen städtischen Gebäudemanager (SGB) Friedhelm Naujoks vor dem Arbeitsgericht hätte nach Auffassung der Grünen nicht sein müssen.

Hätte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) dem SGB-Manager nach Bekanntwerden des ersten Berichtes des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) zum WCCB-Skandal im Frühjahr 2010 fristlos gekündigt, wäre die Sache längst erledigt, ist Grünen-Sprecherin Dorothee Paß-Weingartz überzeugt.

Doch damals habe Nimptsch anders als von Schwarz-Grün gefordert, Naujoks nicht gekündigt, sondern ihn lediglich des Amtes enthoben und an anderer Stelle weiterbeschäftigt, bei Fortzahlung des vollen Jahresgehalts von rund 175 000 Euro.

Die Tatsache, dass der Rat noch in der Amtszeit der Ex-OB Bärbel Dieckmann Naujoks neben dem Managergehalt zusätzlich eine beamtenähnliche Versorgung gewährt habe, sei mehr als befremdlich, sagte Paß-Weingartz. "Dass Nimptsch in Kenntnis des RPA-Berichtes sich geweigert hat, seinem Parteikollegen zu kündigen, bleibt für uns ein Skandal, der die Stadt im Ergebnis mit einer Millionensumme belastet, wenn man die Gehaltszahlungen und die Versorgungsleistungen zusammenrechnet", so Paß-Weingartz.

Nach den Feststellungen des RPA-Berichtes soll das mangelhafte Controlling Naujoks das WCCB-Desaster mitbegründet haben. Die Staatsanwaltschaft hat Naujoks inzwischen im Zuge des WCCB-Skandals wegen schweren Betrugsvorwurfs angeklagt.

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