Bönnscher Karneval Großzelt auf dem Münsterplatz steht vor dem Aus

BONN · Das Karnevalszelt auf dem Münsterplatz wird es wohl in der kommenden Session nicht geben. Grund ist, dass die Stadt Bonn eine Ausfallbürgschaft nicht mehr geben will, wie sie sie in diesem Jahr über eine Höhe von 8000 Euro übernommen hatte.

Das ist exakt der Betrag, der dem Festausschuss Bonner Karneval fehlt, weil das Zelt während der Karnevalswoche nicht voll ausgelastet ist. "Wir haben das Aufstellen des Zeltes vor drei Jahren von den Bonner Stadtsoldaten übernommen, weil die es nicht mehr stemmen konnten", sagt Festausschuss-Vizepräsident Stephan Eisel. "Aber wenn die Stadt nicht in der Lage ist, ihren Beitrag für das Karnevalszelt zu leisten, gibt es das Zelt 2014 nicht."

In dem großen Zelt sind bislang Veranstaltungen der Stadtsoldaten, des Festausschusses und die Jugendparty des Jugendamtes an Weiberfastnacht vorgesehen. Zudem wird es während des Rosenmontagszuges genutzt, weil dort auch eine Tribüne aufgebaut wird.

Das Zelt bleibe zwei, drei Tage ungenutzt - "und das kostet", sagt Eisel. Der Festausschuss finanziere mit dem Sessionsauftakt zum 11.11., der Prinzenproklamation oder dem Rosenmontagszug schon genug Veranstaltungen. "Da machen für einen Verein 8000 Euro schon eine Menge aus. Das müssten wir dann an anderer Stelle einsparen", sagt Eisel. So müssten schließlich auch die Mottowagen finanziert werden. "Das ist die Grenze dessen, was wir zahlen können."

"Für die Stadt Bonn ist das Karnevalszelt eine sehr wünschenswerte Erweiterung des karnevalistischen Angebotes mitten in der Stadt, weil alle Angebote in diesem Zelt kostenlos und damit für alle Teile der Bevölkerung zugänglich sind", gibt der stellvertretende Pressesprecher der Stadt, Marc Hoffmann, die Haltung des Verwaltungsvorstands wider. Aus diesem Grund habe die Stadt im vergangenen Jahr "in einer kurzfristigen Notsituation einmalig mitgeholfen", das Zelt zu verwirklichen.

Laut Hoffmann "war und ist die Stadt Bonn niemals Mitveranstalter oder Träger dieses Zeltes. Die Verantwortung dafür liegt beim Festausschuss Bonner Karneval." Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch würde es befürworten, mit allen Beteiligten über ein langfristig tragfähiges Rettungskonzept zu sprechen, damit das Zelt auch in den kommenden Jahren als kostenfreies Angebot besonders für Familien und Kinder verwirklicht werden könne.

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