Mundartkünstler Herbert Weffer Grimms Märchen jetzt op Bönnsch Platt

Bonn · Der Bonner Heimatforscher, Mundartkünstler und Buchautor Herbert Weffer will's im Alter von 85 Jahren noch mal wissen. Und wie immer ist Bönnsch - die Sprache - sein Anliegen.

 Um keine neue Idee verlegen: Herbert Weffer, hier bei seinem 85. Geburtstag.

Um keine neue Idee verlegen: Herbert Weffer, hier bei seinem 85. Geburtstag.

Foto: Frommann

Diesmal ist es nicht der rheinische Genitiv und seine Mitläufer, also das jüngste seiner insgesamt 35 Bücher, was den Autor umtreibt. Sondern, man höre und staune: Weffer hat jetzt 32 Kapitel von Grimms Märchen in die Bonner Mundart übersetzt und mit 82 Bildern illustriert.

So schwer die Texte womöglich für Ungeübte im ersten Moment zu lesen sind, so unterhaltsam sind sie doch. Denn Weffer "dichtet" den Klassikern gerne mal etwas rheinisch Gesprochenes hinzu, was ausgesprochen witzig ist. "De Oma dät ävve wick drusse hingerem Bösch wonne", schreibt Weffer zum Beispiel.

"Datt moss me sich esu vürställe, als wänn et Rutkäppche en Röttchen on de Oma em Schönewaldhaus en Villiprott jewonnt hatt." Und weiter geht die muntere Geschichte, als - natürlich - der böse Wolf "äntjäje" kommt und das kleine Rotkäppchen "Schess en de Botz" hatte, während der Wolf einfach nur Kohldampf schiebt.

Wie die Geschichte weitergeht, weiß jedes Kind. Doch live erzählt von einem, der es auf Bönnsch Platt kann und es beim nächsten Mundartabend am Dienstag, 30. Juli, im Gasthaus Nolden auch tun will, dürfte wieder einmal für viele Alt-Bonner eine Gelegenheit für einen netten Abend bieten.

Diese stehen immer unter dem Motto, "et kütt, wie et kütt", und Moderator und Weffer-Freund Toni Roeder wird dann begrüßen, wer gerade kütt. Das dürfen durchaus auch gerne Neubürger sein, die mit der Bönnschen Sprache bisher nicht viel "am Hoot" hatten. Wann Weffer die Bönnsch-Grimmschen Erzählungen tatsächlich veröffentlicht, hängt übrigens noch von der Wahl des Verlages ab.

Der Mundartabend im Gasthaus Nolden beginnt am Dienstag, 30. Juli, ab 18.30 Uhr in der Magdalenenstraße 33 in Endenich.

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