Zu Gast im Pantheon GlasBlasSing-Quintett kauft seine Instrumente an der Tankstelle

BONN · Männer, Flaschen, Sensationen: Mit seinem gleichnamigen dritten Bühnenprogramm kommt das Berliner GlasBlasSing-Quintett am Samstag, 12. April, ins Pantheon. Flaschen sämtlicher Bauarten dürfen wieder das sein, was sie am liebsten sind - die großen Klangkünstler des täglichen Lebens. Mit Andreas Lubert, dem "Oberlehrer" der fünf Recyclingspezialisten in den bunten Hemden, sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Das Berliner GlasBlasSing-Quintett, das sind fünf junge Männer aus Berlin in bunten Hemden, die auf unterschiedlich mit Wasser gefüllten oder leeren Flaschen Blasmusik machen und dies Flaschenmusik nennen. Andreas "Endie" und Jan Lubert, Frank Wegner, Jens Peter Tangermann und David "Möhre" Möhrung treten seit 2003 auf Kleinkunstbühnen, im Radio und Fernsehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf und erhielten schon mehrere Kabarettpreise.

Das Berliner GlasBlasSing-Quintett, das sind fünf junge Männer aus Berlin in bunten Hemden, die auf unterschiedlich mit Wasser gefüllten oder leeren Flaschen Blasmusik machen und dies Flaschenmusik nennen. Andreas "Endie" und Jan Lubert, Frank Wegner, Jens Peter Tangermann und David "Möhre" Möhrung treten seit 2003 auf Kleinkunstbühnen, im Radio und Fernsehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf und erhielten schon mehrere Kabarettpreise.

Foto: Stefan M. Rother

Männer und Flaschen - ist ja ansonsten nicht gerade eine Kombination, die wir Frauen uns wünschen...
Andreas Lubert: (lacht). Das sehen wir auch so. Unser erstes Lied im Programm thematisiert genau das. Meistens sind Männer und Flaschen eine problematische Kombination. Aber bei uns kommen ja die Sensationen dazu: Dass man mit den Flaschen auch Dinge machen kann, die nicht plump sind und andere ärgern, sondern die auch vernünftig sein können.

Das heißt, Sie sind ein garantiert alkoholfreies Flaschen-Quintett?
Lubert: Auf der Bühne schon (lacht). Wir betrinken uns also nicht den Abend über. Es geht ja bei uns vor allem auch um die Flasche als Behälter. Wir sind aber auf keinen Fall dogmatisch. Wir trinken nach unserer Vorstellung auch gerne einmal ein Bier.

Sie, Andreas Lubert, sind der mit dem blauen Hemd. Welche Rolle haben Sie im Team?
Lubert: Sagen wir mal, ich bin auf der Bühne schon der etwas Oberlehrerhafte...

Der immer den Kopf schüttelt, wenn die anderen Klamauk machen...
Lubert: Ja, und ich quatsche von allen am meisten im Programm. Das scheint mir zu liegen (lacht). Jeder bringt so seine kleinen Spezialitäten ein.

Und das grüne Hemd ist Ihr Bruder?
Lubert: Genau. Und das orange Hemd hat seinen Bruder in der Technik. Wir sind also ziemlich familiär unterwegs.

Sind Sie Fünf eigentlich alle von Haus aus Musiker?
Lubert: Wir sind keine studierten Musiker in dem Sinne. Wir haben aber vorher auch schon Musik zusammen gemacht, und zwar mit normalen Instrumenten.

Und wie hat alles angefangen? Wer hatte diese originelle Idee, auf Flaschen Welthits neu einzupusten?
Lubert: Das war schon einer von uns, der in einer bestimmten Situation mal meinte: Lasst uns das mal probieren. Wir blieben dann also intensiv an der Idee dran und haben ziemlich schnell ein gutes Feedback bekommen. Wir haben das schließlich als Straßenmusiker in Berlin ausprobiert. Das war so ermutigend, dass wir gesagt haben: Komm, da geht doch bestimmt noch mehr.

Total laienhaft gefragt: Wie ist das denn so bei den einzelnen Flaschentypen, gehen die dicken besser als die dünnen?
Lubert: (lacht). Die Kernflasche, mit der es anfing und die auch am flexibelsten ist, das war die 0,33-Longneckflasche, also die mit dem schlanken Hals, die kann man sehr gut auch zu mehreren in der Hand halten. So nach und nach haben wir dann alle möglichen Formen und Größen erschlossen. Und inzwischen stellt man immer wieder neu fest: Aaahh - aus der kriegt man so einen Ton raus. So dass wir auf der Bühne abends schon so über hundert Flaschen im Einsatz haben.

Und gehen da nicht mal welche auf Tournee zu Bruch?
Lubert: (lacht). Natürlich, aber der Anschaffungspreis unserer Instrumente ist ja nun wirklich sehr gering. Die kaufen wir schnell mal an der Tankstelle nach.

Wer komponiert beziehungsweise arrangiert und inszeniert bei Ihnen?
Lubert: Ich bin schon der Hauptkomponist und Arrangeur. Aber andere können das auch. Und so entscheiden und arbeiten wir das dann letztlich auch immer alles zusammen aus.

Sie lassen auch Til Schweiger nicht heil und singen "Wenn der einen Tatort spricht, dann musst du sagen: Du, du kannst das nicht."
Lubert: (lacht). Als dieses Lied entstand, da war der erste Til-Schweiger-Tatort noch gar nicht raus...

Aber die Befürchtung war schon da...
Lubert: Ja klar. Wenn die Leute jetzt auf diese Textzeile negativ reagiert hätten, dann hätten wir sie geändert. Wir sind ja nicht böse oder fies. Aber wir müssen feststellen, dass es jedes Mal einen Riesen-Applaus an der Stelle gibt. Da haben wir wohl einen Nerv getroffen. Lassen wir das jetzt mal einfach so im Raum stehen...

Karten für das Gastspiel des GlasBlasSing-Quintetts am kommenden Samstag, 12. April, 20 Uhr, im Pantheon, Bundeskanzlerplatz, gibt es für 22,50/18,10 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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