Zentraler Omnibusbahnhof in Bonn Gläsernes Dach bietet keinen Schutz

Bonn · Im Frühjahr wurde über dem Wartesteig A1 am Busbahnhof ein neues Glasdach installiert. Doch das schmale Dach sorgt für Ärger: Bei schlechtem Wetter stehen die wartenden Fahrgäste im Regen.

 Keinen Schutz vor Regen, Wind oder Sonne bieten die schmalen Dächer an den Haltenstellen am Busbahnhof.

Keinen Schutz vor Regen, Wind oder Sonne bieten die schmalen Dächer an den Haltenstellen am Busbahnhof.

Foto: Barbara Frommann

Manchen Fahrgästen ist es bisher noch nicht aufgefallen, andere haben sich bereits über das im Frühjahr neu installierte gläserne Dach auf dem Wartesteig A 1 des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) geärgert. Denn wenn es regnet oder windig ist, bietet es den Wartenden darunter kaum Schutz.

Ebenso bei Sonnenschein kann es für die Fahrgäste dort unangenehm heiß werden, weil es keinen Schatten spendet. Einige Fahrgäste berichten dem GA, sie seien schon richtig nass geworden, als sie dort bei Regen warten mussten.

Andere beklagen, der gesamte Wartesteig sei ohnehin viel zu schmal und daher gefährlich. Vor allem, wer mit Kinderwagen oder Rollstuhl auf dem Steig zwischen der meist stark befahrenen Maximilianstraße und der Busspur unterwegs ist, muss höllisch aufpassen, nicht von einem Bus auf der einen Seite oder einem Auto auf der anderen Seite gestreift zu werden. Ein Engpass, wie auch Stadtwerke-Sprecherin Veronika John einräumt. Aber auch für die Busse selbst.

Hintergrund: Gleich viermal hintereinander waren in der Vergangenheit Reisebusse, die sich in den Busbahnhof verirrt hatten, in die zuvor an dieser Stelle platzierten, 80 Zentimeter breiteren Pilzdächer gekracht.

Dächer waren nach Unfällen baufällig

Nach den ersten drei Unfällen konnten die Dächer noch repariert werden, sagt John weiter. Nach dem vierten waren die Dächer allerdings so baufällig, dass sie entfernt werden mussten. „Unsere Busfahrer kennen diese Stelle gut und passen entsprechend auf“, erklärt John. Aber es komme immer wieder vor, dass sich Reisebusse dort verfahren würden. Sie seien oftmals höher als Linienbusse. Deshalb habe man sich nun für die deutlich schmaleren, aber mit 3,60 Metern genau so hohen Glasdächer entschieden. „Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass sich weiterhin Busse dort festfahren.“

Zudem sei es auch eine preiswertere Variante: Mit 50.000 Euro koste das neue Glasdach nur die Hälfte dessen, was ein Pilzdach gekostet hätte. Bei dieser Überlegung habe auch der geplante, von allen Seiten herbeigesehnte, zeitlich allerdings noch nicht feststehende Neubau des Busbahnhofs eine Rolle gespielt, sagt John.

Versicherung zahlt Glasdächer an Wartesteig A 1

Das Geld für die neuen Glasdächer mussten auch nicht die SWB aufbringen. Es stammt laut John von der Versicherung des Busunternehmens, dessen Fahrer den jüngsten Unfall verursacht hatte. Andere dieser Pilzdächer aus den 1970er Jahren stehen noch im hinteren Teil des Busbahnhofs, wo sich bislang offensichtlich noch kein ortsunkundiger Fahrer mit seinem Fahrzeug verfahren hat.

Am Wartesteig E in Höhe der Südunterführung ist dagegen ebenfalls ein Glasdach installiert. Es ist immerhin 50 Zentimeter breiter als sein Pendant auf Wartesteig A 1 und bietet dadurch den Fahrgästen einen effektiveren Schutz bei Regen. „An dieser Stelle hat sich unserer Kenntnis nach bisher auch noch kein fremder Bus verirrt. Das ist eher auch unwahrscheinlich“, so John. „Wir haben bisher eine Beschwerde vorliegen. Sollten es mehr werden, müssen wir überlegen, was wir in unternehmen.“

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