Erfolgsgeschichte Gin aus Bonn-Lessenich wird in ganz Deutschland verkauft

Lessenich · Aus einer Schnapsidee ist eine Erfolgsgeschichte geworden: Daniel Wartacz aus Lessenich hatte eine Vorliebe für Gin - allerdings für den selbst komponierten: "Naked Gin" heißt das Ergebnis.

 naked gin

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Foto: privat

Sie galt als lebenslustig, zockte gerne und verzichtete nicht einen Tag auf ihren geliebten Gin. Mit dieser Lebenseinstellung wurde Queen Mum uralt. Auch die schwedische Großmutter von Daniel Wartacz aus Lessenich hatte eine Vorliebe für das Wacholder-Destillat. „Deshalb haben wir Enkel sie gerne auch Queen Mum genannt“, lacht er.

Heute spielt Gin wieder eine große Rolle in seinem Leben. Denn mit der Gründung seiner „Bonner Manufaktur“ in der Martin-Legros-Straße erfüllte er sich 2015 einen Traum und kreierte mit „Naked Gin“ einen Brand genau nach seinem Geschmack. Mit seiner eigenen Komposition hat Wartacz längst Bars überall auf der Welt erobert. Schon mehrfach wurde der „Naked“ bei internationalen Messen ausgezeichnet. Jetzt kommt eine weitere Prämierung hinzu: Bei der IWSC (International Wine & Spirit Competition) erhielt der Brand die Silbermedaille und gehört damit zu den weltbesten Gins. Das Destillat aus der Bundesstadt setzte sich gegen Spirituosen aus rund 90 Ländern durch.

Mittlerweile ist aus der anfänglichen Schnapsidee eine Erfolgsgeschichte geworden. Denn was ursprünglich als Hobby in kleiner Produktion von maximal 290 Flaschen geplant war, hat sich längst zum Renner in der Branche entwickelt. Zwar werden pro Brand immer noch nicht mehr als 290 Flaschen abgefüllt (so viele Gemeinden gibt es in Schweden), aber mittlerweile werden auch schon mal drei Brennvorgänge pro Monat eingeschoben, um die Nachfrage befriedigen zu können. In den Regalen hochwertiger Fachgeschäfte in ganz Deutschland steht mittlerweile der Gin aus Bonn.

Wacholder, Lavendel, Schlehe, Ingwer und Pfeffer

Bis es allerdings so weit war, musste Daniel Wartacz jede Menge schlürfen, schnüffeln, mischen sowie probieren - und manchmal auch das Gesicht widerwillig verziehen. Dann endlich war die Mischung perfekt. Das genaue Rezept gibt er natürlich nicht preis, aber einige der insgesamt 21 Zutaten verrät er dennoch: „Neben Wacholder sind Lavendel, Schlehe, Ingwer und Pfeffer enthalten. Lavendel und Schlehe nehmen die Schärfe aus dem Alkohol heraus, Ingwer und Pfeffer sorgen für Würze und einen runden Geschmack. Die Wacholderbeeren stammen aus Italien und werden zwei Jahre aufwendig auf Bastmatten getrocknet, bevor sie verarbeitet werden“, erklärt der Gründer des Ein-Mann-Betriebs.

Gebrannt wird sein Gin in Nordrhein-Westfalen. Wo genau, das will Wartacz nicht verraten. Jede Flasche geht nach dem Befüllen durch die Hand des Meisters. Denn Wartacz nummeriert, labelt und siegelt jedes Exemplar persönlich. Mit zwei neuen Produkten – dem Birnenbrand „Mr. Williams“ und dem Birnenlikör „Mrs. Williams“ wird sich der Lengsdorfer Unternehmer in Zukunft ebenfalls bei internationalen Messen und Wettbewerben präsentieren.

Und wie trinkt Wartacz seinen Gin am liebsten? „Wie der Name schon sagt, natürlich nackt“, lacht er. Höchstens mit etwas Eis und einem Rosmarinzweig. „Nackt und pur“, fügt er hinzu. Die Kleider muss man also nicht ausziehen, um einen „Naked“ zu genießen. Welch ein Glück.

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