DGB gegen "Bogida" Gewerkschafter zieht es zur Gegendemonstration

BONN · Neben der Initiative "Bonn stellt sich quer" und linken Gruppen wie der "Antifaschistischen Aktion" (Antifa) ruft auch der Bonner Kreisverband des DGB dazu auf, sich am Montag in der Innenstadt einer Gegenkundgebung anlässlich einer Demonstration der Bewegung "Pegida" anzuschließen.

Die Betreiber der Gegenveranstaltung werfen Pegida vor, eine verkappte Aktion von pauschaler Islamfeindlichkeit zu sein. Das Kürzel Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" und hat zuletzt in Dresden 10.000 Bürger mobilisiert sowie zugleich eine Gegendemonstration ähnlicher Größe ausgelöst. In einem guten Dutzend deutscher Städte haben sich inzwischen Ableger gebildet; in Bonn firmiert die Initiative als "Bogida" (Bonn gegen die Islamisierung des Abendlandes) und hat nun für Montag, 18.30 Uhr, am Kaiserplatz einen "Abendspaziergang" angemeldet.

Man wolle ein Zeichen gegen Salafismus setzen und sei weder links noch rechts, heißt es ihrerseits. Das sehen die Gegner anders: Sie sagen den Bonner Initiatoren nach, mit dem rechtsextremen Milieu verflochten zu sein. Konkreter Anlass: Die Urheberin des Bogida-Aufrufs ist seit kurzer Zeit Beisitzerin im Vorstand der Partei Pro NRW und engagiert sich überdies bei der "Identitären Bewegung", wie die 36-Jährige auf Nachfrage des General-Anzeigers freimütig bestätigte. Dabei erklärte sie, dass "das eine mit dem anderen nichts zu tun" habe und es sich bei Bogida um eine "strikt überparteiliche, zivile Bürgerinitiative " handele.

Indessen wird ein Rednerauftritt der eigenen Funktionärin bei der jüngsten Pegida-Veranstaltung in Düsseldorf auf der Internetseite von Pro NRW ausdrücklich gewürdigt. Während sich die Vertreter der etablierten Parteien überwiegend ablehnend zu den Auftritten von Pegida äußern, zeigt die Führung der AfD hingegen Verständnis für deren Anliegen und Forderungen.

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