Haus der Geschichte Geschichtswettbewerb zu Fake News startet in Bonn

Bonn · "Krise, Umbruch, Aufbruch": Der Startschuss zum 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten fiel am Donnerstag im Haus der Geschichte. Diesmal geht es unter anderem um Quellenprüfung.

Simone Mergen (links) von der Stiftung Haus der Geschichte und Carmen Ludwig, die Programmleiterin des Geschichtswettbewerbs der Körber-Stiftung begrüßen die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in Bonn.

Simone Mergen (links) von der Stiftung Haus der Geschichte und Carmen Ludwig, die Programmleiterin des Geschichtswettbewerbs der Körber-Stiftung begrüßen die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung in Bonn.

Foto: Stefan Hermes

„In Zeiten von Fake News wird es immer wichtiger, nicht nur einer einzigen Nachrichtenquelle zu vertrauen“, sagte Carmen Ludwig von der Hamburger Körber-Stiftung anlässlich der NRW-Auftaktveranstaltung zum 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten am Donnerstagnachmittag im Bonner Haus der Geschichte. Etwa 60 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer kamen zusammen, um sich in Workshops über die Vorgehensweise bei Themensuche und Recherche zu informieren.

Bundesweit startete der Wettbewerb mit dem Thema „So geht‘s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch“ am 1. September. Alle zwei Jahre rufen der Bundespräsident und die Körber-Stiftung bundesweit Kinder und Jugendliche bis 21 Jahren zur historischen Spurensuche auf. Rund 5000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich im Schnitt an dem Wettbewerb. Unter den daraus entstehenden etwa 1500 Einsendungen ermittelt eine Jury die Preisträger: 550 auf Landesebene und 50 Bundespreise.

Bevor die Teilnehmer in Bonn einen begleiteten Rundgang durch die Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945“ im Haus der Geschichte als Abschluss der Auftaktveranstaltung wahrnehmen konnten, hatten sie die Möglichkeit, sich im Foyer des Museums zu informieren: Die Stadtarchive aus Aachen, Köln und Siegburg waren dort genauso vertreten, wie das Ruhrmuseum aus Essen oder auch das Siegburger Stadtmuseum, dessen stellvertretender Leiter Herbert Stricker beispielsweise einen Karton mit Kriegschronik aus den Siegburger Archiven mitgebracht hatte, „damit die Schüler auch einmal außerhalb des Digitalen etwas in die Hand bekommen.“ In den Seminarräumen des Museum tauschten die Teilnehmer mit Tutoren und früheren Preisträgern Erfahrungen aus oder bekamen bei Annekatrin Schaller vom Stadtarchiv Neuss Anleitungen zur Recherche in Archiven. Anna-Maria Götz und Markus Würz von der Stiftung Haus der Geschichte (HdG) gaben Anleitungen zum Führen von Zeitzeugeninterviews als Quelle für den Geschichtswettbewerb. Christian Brunnenberg, Jurymitglied in NRW, erklärte die Arbeit der Juroren und deren Bewertungskriterien. Simone Mergen, Bildungsreferentin der Stiftung HdG stellte in ihrer Begrüßung die Frage nach der Beeinflussung der Zeitgeschichte durch erlebte Krisen und gab damit vielleicht schon den ein oder anderen Tipp für einen Wettbewerbsbeitrag: „Warum gingen die Arbeiter am 17. Juni 1953 auf die Straße?“, „Befand sich der Rechtsstaat in einer Krise, als Franz-Josef Strauß 1962 versuchte, die Veröffentlichung des ,Spiegel' zu verhindern?“

„Der Kreativität sind in dem Wettbewerb kein Grenzen gesetzt“, so Ludwig. Man könne schriftlich bis zu 50 Seiten einreichen, aber auch Videos, Audiobeiträge, Comics, Webseiten und Apps bis hin zu Theaterstücken und weiteren Ausdrucksmitteln eigener Wahl sind möglich.

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