Sanierungspläne am Bonner Talweg Geschäftsleute wollen nicht auf Kundenparkplätze verzichten

Bonn · Die derzeit diskutierten Sanierungspläne für den Bonner Talweg stoßen vor Ort auf erheblichen Widerstand: Die Anwohner fürchten, dass die geplante Sanierung der Infrastruktur schadet.

 FDP-Ortsbegehung am Bonner Talweg: Werner Hümmrich (r.) spricht mit den Anliegern über die Sanierungspläne. FDP-Europaabgeordneter Alexander Graf Lambsdorff (M.) ist Anwohner.

FDP-Ortsbegehung am Bonner Talweg: Werner Hümmrich (r.) spricht mit den Anliegern über die Sanierungspläne. FDP-Europaabgeordneter Alexander Graf Lambsdorff (M.) ist Anwohner.

Foto: Roland Kohls

Die Baumaschinen für die Erneuerung der Straßenbahnschienen rollen zwar erst 2019, doch für Werner Hümmrich ist es höchste Zeit, um zu erfahren, welche Wünsche und Anregungen die Anwohner haben. Denn die derzeit diskutierten Sanierungspläne für den Bonner Talweg stoßen vor Ort auf erheblichen Widerstand.

Alle Planungsvarianten sehen eine Verlegung der Bahntrassen sowie die Ausweisung eines Schutzstreifens für Fahrradfahrer vor. Allen Vorschlägen gemein ist, dass die bisherigen Parkmöglichkeiten verringert und der Ladeverkehr eingeschränkt würden.

Sowohl Anwohner als auch Gewerbetreibende haben deshalb bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass diese Ausbaupläne nicht in ihrem Sinne sind. Vor Ort wollte die Bonner FDP deshalb die Sorgen und Einwände von Betroffenen in Erfahrung bringen. Gemeinsam mit dem Europa-Abgeordneten Alexander Graf Lambsdorff, dem Vorsitzenden der Ratsfraktion, Werner Hümmrich, sowie dem Bezirksverordneten Elmar Conrads-Hassel hatte Bernd Bollmus zu einer Ortsbegehung zwischen König- und Weberstraße eingeladen.

Auch wenn die Anlage von Fahrradwegen wünschenswert und vermutlich Voraussetzung für die Zuteilung von Fördergeldern sei, "so darf die funktionierende In-frastruktur dieses Stadtteilviertels nicht gefährdet werden", stellte Hümmrich fest. Sollten aufgrund der Sanierungsmaßnahmen Kunden wegbleiben und letztendlich Geschäftsschließungen die Folge sein, würde die Attraktivität dieses Nahversorgungsbereichs verloren gehen. Außerdem, so der Fraktionsvorsitzende, gehören ausreichend Parkplätze für Anwohner und Besucher zu einem lebendigen Viertel.

Das betonte auch Erwin Wenzel, Eigentümer des Lebensmittelmarktes an der Weberstraße. "Warum kann man nicht alles so lassen wie bisher. Das funktioniert doch und ist ein Stück Lebensqualität", appellierte er. Alexander Graf Lambsdorff, der nicht als Parlamentarier sondern als Anwohner gekommen war, ist wichtig, dass wir eine Lösung finden, die eine friedliche Koexistenz aller Verkehrsteilnehmer ermöglicht."

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