Drogenhandel in Bonn Gericht verurteilt Dealer zu Haftstrafen - Florierende Geschäfte in der Altstadt

BONN · Zu mehrjährigen Haftstrafen hat das Landgericht am Freitag mehrere Dealer verurteilt, die rund um die Marienschule in der Altstadt einen schwunghaften Drogenhandel betrieben hatten.

Die beiden Haupttäter, ein 27-Jähriger und ein 28-Jähriger, müssen für das unerlaubte Handeltreiben jeweils für drei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Die Freundin des 27-Jährigen aus Beuel wurde wegen Beihilfe zum Drogenhandel zu einer 16-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Ein 65-Jähriger erhielt wegen Beihilfe eine Haftstrafe auf Bewährung.

Der Verkauf von kleinen Mengen Kokain an die Drogensüchtigen lief "zu gut", so hatte es selbst einer der Verteidiger beschrieben: Rund um die Dealer hatten sich oft regelrechte Menschentrauben gebildet. Bei den Observationen waren die Ermittler teilweise gar nicht in der Lage, aufgrund der Vielzahl von Personen einzelne Deals zu konkretisieren. Bei den nun Angeklagten handelte es sich laut dem Kammervorsitzenden Klaus Reinhoff um "die unterste Hierarchie des Drogenhandels".

Laut Urteil hatte der 27-Jährige in 16 Fällen bei einem Dealer jeweils zehn Gramm Kokain gekauft. Davon hatte er nach eigenen Angaben jeweils zwei Gramm für sich abgezweigt. Die restlichen acht Gramm wurden dann in Konsumeinheiten von etwa 0,1 Gramm verpackt und verkauft. Der Straßenverkaufswert der gehandelten Drogen dürfte bei mehr als 25.000 Euro liegen.

Die nach Anwohnerbeschwerden und anonymen Hinweisen ins Visier der Ermittler geratenen Dealer waren dann observiert und telefonisch überwacht worden. Am 14. September hatten die Fahnder schließlich zugeschlagen: Auf dem Weg in die Altstadt war ein Taxi mit den beiden Hauptangeklagten samt den für den Verkauf abgepackten Drogen gestoppt worden. Seitdem saßen die beiden Männer in Untersuchungshaft.

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