Kommentar zu den Müllgebühren Ganz schön happig

Meinung | Bonn · Ab Januar werden bei Bonnorange an der Müllverbrennungsanlage am Dickobskreuz 15 Euro statt wie bisher fünf Euro für eine Kofferraumladung Müll fällig. Eine Erhöhung von immerhin 200 Prozent.

Auch wenn 15 Euro in der Gesamtschau der Abfallgebührenkalkulation von Bonnorange nicht viel erscheinen: Eine Erhöhung der Entsorgungsgebühren für die Kofferraumladung Müll an den Sammelstellen auf einen Schlag um 200 Prozent ist trotzdem ganz schön happig. Und der freundliche Hinweis von Bonnorange, man habe doch insgesamt die Abfallentsorgungsgebühren gesenkt, gehört in die Kategorie, die Bürger für dumm zu verkaufen. Zumindest ist es Augenwischerei.

Beispiel Beistellsäcke: Hier verweist Bonnorange darauf, dass man dafür schließlich den Preis deutlich gesenkt habe. Und die Bürger ihren zusätzlichen Hausmüll mit den Säcken obendrein auch viel bequemer direkt vor der eigenen Haustür entsorgen könnten. Allerdings: Bei nur 70 Liter Volumen pro Sack muss man schon mehr als zwölf Säcke befüllen und vor allem auch bezahlen, bis man auf die Menge von etwa einem Kubikmeter Müll kommt, den man als Privatperson maximal mit dem Pkw anliefern und entsorgen darf. Bislang eben nur für fünf Euro, ab sofort für 15 Euro.

Eine moderatere Erhöhung hätte es sicherlich auch getan. Und wieso sind 15 Euro für die Entsorgung von einem Kubikmeter Müll aus dem Kofferraum jetzt kostendeckend, während für dieselbe Menge Müll in Säcken mehr als das Dreifache gezahlt werden muss? Das verstehe, wer kann!

Eher scheint es so zu sein, dass tatsächlich immer mehr Kleingewerbetreibende die günstige Entsorgungsmöglichkeit an den Sammelstellen nutzen, was nicht im Sinne des Erfinders ist. Doch das ist wohl auch in Zukunft trotz höherer Gebühren nicht zu verhindern.

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