Homo-Ehe trotz Software-Problemen Fünf Bonner Paare geben sich das Ja-Wort

Bonn · Am Montag haben die ersten gleichgeschlechtlichen Paare in Bonn ihre Lebensgemeinschaften in reguläre Ehen umgewandelt. Noch können allerdings nicht alle Funktionen durch die Software erfüllt werden.

Gleich um 8.30 Uhr war der erste Termin: Im Bonner Standesamt haben am Montag drei männliche und ein weibliches Pärchen ihre Lebenspartnerschaft in eine reguläre Ehe umwandeln lassen. Nachdem der Bundestag im Sommer kurzfristig den Weg dafür frei gemacht hatte, und das Eheöffnungsgesetz zum 1. Oktober in Kraft getreten war, streben in der Bundesstadt aktuell insgesamt 21 schwule oder lesbische Paare eine Ehe an.

Vor allem Frauen und Männer, die bereits in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben, wollen von dem Angebot Gebrauch machen. 13 solcher Paare haben die Umwandlung in eine Ehe beim Bonner Standesamt beantragt. Daneben wollen sich fünf weitere Paare in den kommenden Wochen das Ja-Wort gleich in der regulären Ehe geben, berichtet das Bonner Presseamt auf GA-Nachfrage. Die Standesämter müssen bei der Umsetzung noch mit einigen Krücken leben. So können mit einem Update der Personenstandssoftware seit Montag zwar auch die Ehen gleichgeschlechtlicher Paare verarbeitet werden. Allerdings wurden noch nicht alle Funktionsebenen an die neuen Bedürfnisse angepasst. Zwar kann das Standesamt eine Eheurkunde ausstellen, aber keine Beglaubigungen. Das soll erst im Verlauf des Jahres 2018 möglich werden.

Auch familienrechtlich bedeutet die Ehe für alle noch keine vollständige Gleichstellung. Das Sorgerecht für ein Kind bekommt nach wie vor ausschließlich die leibliche Mutter oder der leibliche Vater. Ein gleichgeschlechtlicher Ehepartner kann nur über den Umweg einer Adoption ebenfalls das Sorgerecht erhalten.

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