Unterführungen in der Südstadt Frisch gestrichen - und wieder beschmiert

Bonn · Die Unterführungen in der Bonner Südstadt sind heller und sauberer als früher, aber die Sprayer kommen immer wieder

 Kaum neu gestrichen, sind die Wände in der Bahnunterführung Königstraße wieder mit Graffiti besprayt.

Kaum neu gestrichen, sind die Wände in der Bahnunterführung Königstraße wieder mit Graffiti besprayt.

Foto: Richard Bongartz

Dreckecken, Angsträume, schlechte Beleuchtung. Und oft riecht es auch noch übel: Die CDU forderte im vergangenen Jahr, dass sich an den Bahnunterführungen in der West- und Südstadt etwas ändert. "Das Tiefbauamt hat prompt und gut gearbeitet", bestätigt die Stadtverordnete Henriette Reinsberg. Doch kaum war die helle Farbe in den Unterführungen Weber- und Königstraße getrocknet, gab es neue Schmierereien.

Die Stadt hatte sich richtig Mühe gegeben: "Die Wände in den Unterführungen wurden von den Plakaten gereinigt, die Stahlverkleidung abgebaut", teilte die Verwaltung in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Bonn mit - alles in Absprache mit der Eigentümerin, der Deutschen Bahn. Weil aber schon am nächsten Tag neue Graffiti gesprüht waren, strich die Stadt erneut drüber. Was wieder nicht lange hielt.

Die Wände werden künftig von der städtischen Graffitigruppe gereinigt, verspricht das Tiefbauamt und teilte Reinsberg mit, dass einzig immer neue Anstriche helfen würden. Das klingt frustrierend und "ist einfach schade", so die Politikerin. Hauseigentümer hätten ja auch häufig das Problem, dass nach einem Anstrich meist direkt wieder die Sprayer kommen. Reinsberg hofft, dass Passanten künftig mit ein Auge auf die Zustände in den Unterführungen werfen.

Einiges hat sich verbessert

Vor der Reinigung gab es nur dunkle Betonwände, die an den Ausläufern der Unterführungen noch zu sehen sind. Sie müssen noch ausgebessert werden, noch im Laufe dieses Jahres bekommen sie nach Angaben der Stadt über eine Sammelausschreibung einen Farbanstrich.

Auch bei den Plakaten hat sich einiges verbessert. Der Werbevertragspartner der DB AG hat Aluminiumrahmen an den Wänden anbringen lassen. Die Firma will jetzt auch dafür sorgen, dass keine Kleberreste in den Unterführungen zurückbleiben. Die CDU hatte auch angeregt, in den Ecken Spiegel anzubringen. Doch die Stadt hat Angst, dass sie ebenfalls beschmutzt werden könnten.

Geschäftsleute packen mit an

Die gute Nachricht: "Meldungen über lagernde oder übernachtende Personen in der Unterführung sind bisher nicht bekannt, Beschwerden von Tunnelnutzern zum fehlenden Sicherheitsgefühl sind bisher nicht eingegangen", so die Stadt. Letztlich werde sich aber, wo alles mehr gepflegt wird, auch das Sicherheitsgefühl verbessern. Auch die Leuchten strahlen heller als früher. Bei der Reinigung der Unterführung der Poppelsdorfer Allee packen laut Reinsberg übrigens auch die Geschäftsleute mit an.

Weiter schmuddelig bleibt aber erst einmal die Unterführung "Endenicher Straße", die erst im Zuge der Viktoriabrücken-Sanierung ab Mitte des Jahres verschönert werden soll.

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