CDU weist Vorwürfe zurück Fridays for Future spricht von rassistischer Attacke in Bonn

Bonn · Aktivisten von Fridays for Future erheben Vorwürfe gegen die Bonner CDU. Jemand aus ihren Reihen soll rassistisch beleidigt worden sein. CDU-Vorsitzender Katzidis weist diese Darstellung entschieden zurück. Die Aktivisten hatten die Geschäftsstelle betreten und wurden dort eingeschlossen.

 Junge Aktivisten der Friday for Future-Bewegung haben das Büro der CDU in Bonn besetzt.

Junge Aktivisten der Friday for Future-Bewegung haben das Büro der CDU in Bonn besetzt.

Foto: Meike Böschemeyer

Die Bewegung Fridays for Future erhebt Vorwürfe gegen ein Mitglied der Bonner CDU. Am Rande einer kurzfristigen Besetzung der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Poppelsdorf soll ein Parteimitglied einen Demonstranten angegriffen haben, wie aus einer Mitteilung der Klimaaktivisten hervorgeht. Der CDU-Vorsitzende Christos Katzidis widerspricht.

Am 13. Dezember hatte eine Gruppe von Demonstranten die Geschäftsstelle betreten und war von CDU-Mitgliedern eingeschlossen worden. Die alarmierte Polizei nahm von 39 jungen Leuten die Personalien auf und erteilte Platzverweise. Draußen sei unterdessen ein Demonstrant von einem CDU-Mann rassistisch beleidigt und tätlich angegriffen worden, so Rubert Müller-Uri, Bonner Sprecher von Fridays for Future. Man behalte sich rechtliche Schritte vor. Müller-Uri: „Wir fordern, dass die betreffenden CDU-Mitglieder ihre Anzeigen zurücknehmen und sich die CDU in Bonn öffentlich von dem rassistischen und gewaltbereiten Verhalten ihrer gewählten Vertreter und Mitglieder distanziert.“

Die CDU hatte nach dem Vorfall Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung erstattet. Der Kreisvorsitzende Katzidis wies die Darstellung von Fridays for Future zurück. Das beschuldigte CDU-Mitglied habe ihm versichert, dass die Vorwürfe nicht zutreffend seien. „Das soll jetzt die Polizei überprüfen“, sagte der Landtagsabgeordnete am Montag. Der CDU-Mann, der handgreiflich geworden sein soll, hat Anzeige wegen falscher Verdächtigung erstattet. Katzidis erklärte: „Persönlich glaube ich, dass wir es hier mit Linksextremisten zu tun haben, die uns in die rechte Ecke drängen wollen.“

Die Polizei hat wegen der Vorwürfe gegen das CDU-Mitglied, das in der Pressemitteilung namentlich erkennbar war, von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren aufgenommen, wie der Bonner Behördensprecher Michael Beyer auf Nachfrage mitteilte. Ein Verfahren gegen die Demonstranten wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch liege inzwischen bei der Staatsanwaltschaft.

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