Neues Hospiztelefon Bonn Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer

BONN · Fragen auf Antworten rund um Sterben, Tod und Trauer: Das bietet seit gestern - kurz vor dem Deutschen Hospiztag am 14. Oktober - das Hospiztelefon Bonn. Ab sofort hat Beraterin Monika Müller unter der kostenfreien Rufnummer 0800/7236489 jeweils montags von 17 bis 20 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr ein Ohr für Rat- und Hilfesuchende.

 Monika Müller sitzt am neuen Hospiztelefon, das sich als Informations- und Nottelefon versteht. Jeder, der Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer hat, kann sich an Monika Müller wenden.

Monika Müller sitzt am neuen Hospiztelefon, das sich als Informations- und Nottelefon versteht. Jeder, der Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer hat, kann sich an Monika Müller wenden.

Foto: Barbara Frommann

Das Angebot, das die Peter- Windeck-Stiftung in der Bürgerstiftung Bonn initiiert hat, versteht sich als ein Informations- und Nottelefon, bei dem die Anrufer objektive und kompetente Auskünfte über hospizliche und palliative Möglichkeiten in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis erhalten, teilte ein Sprecher der Bürgerstiftung mit. Anrufen könne jeder. "Zum Beispiel kann sich der unheilbar Erkrankte hier erkundigen, was es für Möglichkeiten gibt, in Würde und bei größtmöglicher Lebensqualität den letzten Lebensabschnitt zu gehen", sagte der Sprecher. Es können die Angehörigen des Kranken anrufen, die sich der Pflege nicht mehr gewachsen fühlen. Es können sich die Mitarbeiter von Seniorenheimen, Krankenhäusern und Hospizen oder die ehrenamtlichen Sterbebegleiter melden, die selbst Unterstützung benötigen oder sich weiterbilden möchten.

"Die Tage, an denen das Telefon besetzt ist, sind bewusst so gewählt", erklärte Monika Müller, Vorstandsvorsitzende der Peter- Windeck-Stiftung. "Die Zeit um das Wochenende herum sind Krisenzeiten, die Familie trifft sich zum Beispiel und merkt, so geht es nicht mehr weiter." Da das Telefon montags bis 20 Uhr besetzt ist, hätten auch Berufstätige die Chance anzurufen.

"Es geht immer um Menschen, die am Lebensende angekommen sind, nicht an ihrem letzten Tag. Wir vermitteln an stationäre Hospize, hospizliche Betreuung oder helfen jemanden zu finden, der mit dem Hund Gassi geht, wenn das gesundheitlich nicht mehr möglich ist", so Monika Müller. "Wir können aber auch Schmerztherapeuten oder Pflegedienste nennen. Wir informieren über alles, was mit Sterben, Tod und Trauer zu tun hat."

Entstanden ist das Projekt des ersten regionalen Hospiztelefons aus dem Gedanken der Hospizbewegung heraus, Schwerstkranken Zuwendung und Unterstützung bis zuletzt zu geben, damit sie selbstbestimmt, selbstständig und bestmöglich versorgt in Würde sterben können. Eine große Rolle hat auch die Erkenntnis der Peter- Windeck-Stiftung gespielt, dass viele Menschen eine ungenaue Vorstellung davon haben, was genau hospizliche Arbeit beinhaltet. Viele Schwerstkranke und ihre Angehörigen haben manchmal auch Hemmungen, direkt bei einem Hospiz anzurufen. Sie möchten erst einmal grundsätzliche Informationen.

Mit dem Hospiztelefon, das mit dem Hospizforum Bonn/Rhein-Sieg zusammenarbeitet, wurde hier eine neutrale Anlaufstelle geschaffen.

Weitere Informationen zu dem neuen Angebot gibt es unter www.hospiztelefon-bonn.de.

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