Universität Bonn Forscher entdecken Antibiotikum ohne Resistenzen

BONN · Forscher der Bonner Universitätsklinik haben gemeinsam mit Kollegen aus den USA und Großbritannien eine vielversprechende Entdeckung gemacht.

Der Wirkstoff "Teixobactin", produziert von dem Bodenbakterium "Elefhtheria terrae", wirkt gegen ein breites Spektrum von Krankheitserregern und verursacht nach ersten Tests keine Resistenzen - im Gegensatz zu vielen gängigen Antibiotika, die als Waffen gegen bakterielle Krankheitserreger zunehmend stumpf werden.

Wie die Uniklinik mitteilt, fanden die Forscher vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie das Bodenbakterium und das von ihm produzierte Antibiotikum per Screening-Verfahren und entschlüsselten dessen Wirkmechanismus.

"Teixobactin" setzt demnach an der Achillesferse vieler Krankheitserreger an; es hemmt den Aufbau der Bakterienzellwand, indem es den Harnisch der Bakterien an vielen Punkten attackiert - wie ein Schuss aus der Schrotflinte. Dies sei auch der Grund, weshalb das neue Antibiotikum vermutlich keine Resistenzen verursacht: "Teixobactin macht bakterielle Anpassungsstrategien nahezu unmöglich", so Privatdozentin Dr. Tanja Schneider.

Erste Untersuchungen an Mäusen verliefen positiv, die Verträglichkeit und Wirksamkeit beim Menschen muss nun jedoch noch erwiesen werden. Über ihre Forschung berichten die Wissenschaftler im Journal "Nature".

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