Kommentar zur Stadtverwaltung Flexibel entscheiden

Meinung | Bonn · Erstmals seit vier Jahren wird in der Bonner Stadtverwaltung an den Tagen zwischen den Jahren in allen Abteilungen wieder gearbeitet. Was offensichtlich bei vielen Bürgern gut ankommt. Denn der Publikumsandrang war bisher weitaus stärker als von manchen erwartet.

Wer in den beiden ersten Tagen nach Weihnachten den Besucherandrang im Bonner Stadthaus beobachtet hat, muss Oberbürgermeister Ashok Sridharan im Nachhinein doch Recht geben: Es war eine gute Entscheidung, die Zwangsferien in den Tagen zwischen den Jahren zu kippen und alle Amtsstuben wieder zu öffnen. Das Angebot der Bürgerdienste wird jedenfalls seit Dienstag sehr rege genutzt.

Und außerdem geht es in diesem Jahr immerhin um beinahe eine ganze Woche, in der der Dienstleister Stadt Bonn bei einer Fortführung der Betriebsferienregelung den Bürgern nicht zur Verfügung gestanden hätte. Ausgenommen natürlich unter anderem die Rettungsdienste und Feuerwehr, die das ganze Jahr rund um die Uhr für uns da sind.

Die Kehrseite der gekippten Zwangsferien: Die in den vergangenen Jahren eingesparten Summen in immerhin jeweils sechsstelliger Höhe gehen dieses Jahr der ohnehin klammen Stadtkasse natürlich flöten.

Nächstes Jahr liegen zwischen den Jahren wieder nur drei Werktage. Und 2018 ist Heiligabend gar an einem Montag, wo am Vormittag dann vermutlich wirklich kaum jemand einen Gang ins Stadthaus einplanen wird. Da spricht doch eigentlich nichts gegen flexible Lösungen, in solchen Jahren dann doch das Gros der Mitarbeiter wieder in die Betriebsferien zu schicken. Zumal bei einer solch arbeitnehmerfreundlichen Lage der Feiertage die Bereitschaft der Beschäftigten in der Verwaltung zu arbeiten ungleich niedriger liegen dürfte als in diesem Jahr.

Interessant ist übrigens, dass die städtischen Bürgerdienste zurzeit mit nur zwei Drittel der Belegschaft auskommen müssen, aber die Wartezeiten dort sich durchaus im Rahmen halten. Ein Zeichen dafür, dass sich die anfänglich so stark kritisierte Umstellung auf Terminreservierungen inzwischen wohl gut eingespielt haben muss.

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