900 Portionen Chili con carne Feurig-Scharfes für vier Tafeln

Bonn · Volksbank Bonn/Rhein-Sieg spendet an gemeinnützigen Hilfsorganisationen: "Scharf kalkuliert" hatten 40 Filialen der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg anlässlich eines Sonderkredit-Programms und - passend zum Motto - 600 Tüten und 300 Konservendosen Chili con carne in den Verkaufsräumen aufgestellt.

Um mit dem feurig-scharfen Eintopf noch vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums Gutes zu tun, durften sich nun vier Tafeln aus der Region mit dem Trockenprodukt und den Konserven eindecken.

"Die Bonner Tafel, die Lebensmittelausgabe der evangelischen und katholischen Kirche, die Königswinterer Tafel und die Tafel Bad Honnef stammen allesamt aus unserem Geschäftsgebiet. Die gesamte Ware selbst zu verspeisen, hätte uns wahrscheinlich überfordert - da lag der Entschluss nahe, die Produkte zu spenden", berichtete Wilhelm Wester, Pressesprecher der Bank, schmunzelnd.

Für die Tafeln war die Spende angesichts ihrer wachsenden Kundschaft willkommen. Während Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen von Catering-Unternehmen versorgt werden, reichen die monetären Möglichkeiten oft dann nicht mehr aus, wenn die Flüchtlinge eigene Unterkünfte beziehen.

Nicht selten nehmen sie die Angebote der Tafeln wahr, für die die Situation herausfordernd ist. "In den letzten Monaten hat sich die Anzahl der Menschen, die wir versorgen, mehr als verdoppelt", berichtete Peter Sieler von der Awo Bonn Rhein-Sieg. Die Unterstützung der Flüchtlinge lohne sich auch für die Tafeln: "Dadurch nehmen wir die Kirchen als große Unterstützer wahr."

Sein Kollege Bernd Eschweiler von der Lebensmittelausgabe Bornheim und Alfter (Lebeka) lobte die Spendenbereitschaft von Bauern, Supermärkten und Privatspendern. Für die Tafeln seien Lebensmittelspenden sinnvoller als Geldspenden, auch wenn sein ehrenamtliches Team im Ausnahmefall selbst zur Einkaufstasche greife.

Dennoch blickt Eschweiler verhalten in die Zukunft. "Die Zahl unserer Kunden entwickelt sich überproportional zu den Lebensmittelspenden. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass Supermärkte aus Effizienzgründen immer knapper kalkulieren." Auch wenn die Grenze des Machbaren noch nicht erreicht sei, wäre eine rückläufige Spendenbereitschaft jetzt fatal.

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