Festspielhaus: Industrie- und Handelskammer fordert starkes Signal

BONN · Die Kammer übt harte Kritik an der Bonner Ratskoalition: CDU und Grüne hätten mögliche Sponsoren für das Projekt brüskiert.

Wenige Tage vor der entscheidenden Ratssitzung macht die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg Druck in Sachen Festspielhaus. Hauptgeschäftsführer Michael Swoboda und sein designierter Nachfolger Hubertus Hille appellieren an den Rat, am Donnerstag "ein kraftvolles Signal zum Bau eines Beethoven-Festspielhauses" zu setzen.

"Dieses Leuchtturmprojekt ist eine wirtschaftliche Chance, die sich nur einmal bietet", erklären Swoboda und Hille. Von einem Neubau in der Bonner Rheinaue könne die ganze Wirtschaftsregion profitieren - vom Taxifahrer über den Einzelhandel bis hin zu Gastronomie und Hotelgewerbe. Die IHK werde eine Untersuchung in Auftrag geben, die die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Festspielhauses untersuchen solle.

Harte Kritik übt die Kammer an der Ratskoalition: CDU und Grüne hätten mögliche Sponsoren für das Projekt brüskiert. Hintergrund ist ein Änderungsantrag für die Ratssitzung, in dem die Koalition ursprünglich verlangte, die Deutsche Post DHL müsse bis Donnerstag verbindlich erklären, ob sie für einen Neubau in der Rheinaue 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen wolle. Dieses Ultimatum wurde später im Kulturausschuss entschärft.

"Hier drängt sich uns der Eindruck auf, dass privatwirtschaftliches Engagement für den Bau des Festspielhauses von Seiten einiger Politiker und Parteien nicht gewünscht ist", rügen Swoboda und Hille. "Die Wirtschaft in der Region bekennt sich zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung für den Standort und erntet dafür nur Undank."

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer, Wolfgang Grießl, hatte wenige Tage vor dem Ultimatum die Spendeninitiative "5.000 für Beethoven" gestartet, die binnen fünf Jahren 25 Millionen Euro einbringen soll. Bislang haben schon 90 Spender jeweils 5.000 Euro zugesagt.

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