Erzbergerufer, Viktoriakarree oder Nordfeld statt Beethovenhalle FDP sieht andere Standorte fürs Pantheon

BONN · Die Wunschpläne des Pantheons, ins Forum Süd der Beethovenhalle zu ziehen, bekommen Gegenwind. Während die FDP-Fraktion am Dienstag im Alten Rathaus neue Standortvorschläge präsentierte, zeigten sich die Grünen eher zurückhaltend, die CDU präferiert zwar den Ausbau des Studios im Forum zu einem hochwertigen Proberaum für das Beethoven Orchester.

Indes betonte CDU-Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger: "Das Thema ist noch nicht abschließend beraten. Außerdem müssen wir die Vorlage der Verwaltung abwarten und erst mal mit allen Beteiligten reden, darunter natürlich auch mit der Bonn CC, die die Beethovenhalle betreibt, dem Beethovenfest und Herrn Etienne." Andreas Etienne von der Springmaus in Endenich? Ja, auch der würde "als Konkurrent" gehört.

Nach GA-Informationen war Etienne schon bei einzelnen Fraktionen vorstellig geworden, um seine Bedenken zu äußern. Zu einer Stellungnahme war er am Dienstag nicht zu erreichen.

Für die kulturpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion Ros Sachsse-Schadt ist es "selbstverständlich", sich die einzelnen Positionen der Beethovenhallen-Nutzer anzuhören.

"Es gibt in dieser Frage noch keine klare Ja- oder Nein-Entscheidung zum Pantheon. Dafür ist das Thema zu komplex", sagte sie. "Wir müssen die Kostenschätzungen für die Umbauvarianten abwarten und intensive Gespräche führen." Das nächste ist für Freitag, 28. August, geplant.

Pantheon soll in einem Neubau untergebracht werden

Die FDP-Fraktion indes sieht viele "kritische Fragen", was den Umzug des Pantheons in die Beethovenhalle betrifft, so Fraktionschef Werner Hümmrich. Und: "Die Fokussierung des Pantheons auf diesen einen Standort ist nicht hilfreich."

Das Beethovenfest und die Bonn CC nutzten das Forum sehr intensiv. Und das Orchester brauche unbedingt einen Proberaum. Außerdem gäbe es Probleme mit dem Denkmalschutz und, noch gravierender, mit dem Urheberrecht. Constanze Falke habe den Umbau für das Pantheon bereits abgelehnt, sagte der kulturpolitische Sprecher der FDP, Wilfried Löbach.

Zudem könnte es Probleme mit der finanziellen Unterstützung durch den Bund geben, wenn die Beethovenhalle eben nicht nur für Beethoven genutzt würde. "Das Pantheon könnte ein Hindernis für die weitere Entwicklung der klassischen Musik sein", so Löbach.

Deshalb schlagen die Liberalen vor, das Pantheon in einem Neubau unterzubringen: Favorisiert wird der Verkauf des Studentenwohnheims am Erzbergerufer bei gleichzeitiger Verpflichtung des Investors, dort Räume fürs Pantheon zu schaffen.

Weitere Optionen: Entweder im neuen Viktoriakarree oder im Nordfeld gegenüber dem Hauptbahnhof. Die Koalitionspartner zeigten sich übrigens am Dienstag überrascht von den Vorschlägen.

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