1. Bonner Ernährungstage Falsches Essen macht krank

BONN · Bei den 1. Bonner Ernährungstagen diskutieren Experten über Wege zu einem gesünderen Lebensstil. Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes – Auslöser für Gesundheitsprobleme wie diese kann eine falsche Ernährung sein.

 Staatssekretär Hermann Onko Aeikens aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft liest ein Grußwort vor.

Staatssekretär Hermann Onko Aeikens aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft liest ein Grußwort vor.

Foto: Alexander (FM) Grantl

Dabei wissen die Betroffenen oft, was sie ändern müssten. Die Menschen aber „vom Wissen zum Handeln“ zu bewegen, ist trotzdem eine große Herausforderung für alle, die beruflich mit Informationen rund um das Thema Ernährung arbeiten. Viele dieser so genannten „Multiplikatoren“ nehmen noch bis Donnerstag an den ersten „Bonner Ernährungstagen“ teil. Den Auftakt machte am Dienstag ein Experten-Forum des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) im Wissenschaftszentrum in Bad Godesberg.

Staatssekretär Hermann Onko Aeikens aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Oberbürgermeister Ashok Sridharan begrüßten vor Beginn des Forums die Teilnehmer offiziell im LVR-Landesmuseum. „Im Bereich Ernährung haben wir Probleme in Deutschland – Stichwort Fehlernährung, Stichwort Übergewicht, Stichwort Diabetes“, mahnte Aeikens. „Die Krankheitskosten durch Fehlernährung sind zu volkswirtschaftlichen Belastungsfaktoren geworden.“ Die Aufgabe seines Ministeriums und des dazu gehörenden BZfE sei es daher, noch stärker einen gesunden Lebensstil zu fördern. „Dazu brauchen wir wissenschaftlichen Rat – und der ist mir sehr viel lieber als der Rat von Lobbyisten.“

Das im Februar neu geschaffene BZfE soll vorhandene Informationen bündeln und gezielter verbreiten. „Dort wollen wir Themen wie Lebensmittelverschwendung oder Lebensmittelsicherheit zielgruppengerecht und verständlich aufbereiten“, so Aeikens. Das Zentrum gehört zur Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die ihren Sitz in Bonn hat. Dies und die Ernährungstage selbst seien daher „ein eindeutiges Bekenntnis der Bundesregierung und besonders meines Ministeriums zum Standort Bonn“, sagte Aeikens.

OB Sridharan bedankte sich „ausdrücklich“ dafür, dass etwa zwei Drittel der Mitarbeiter des BMEL in Bonn arbeiteten: „Dass das Berlin-Bonn-Gesetz so zu 100 Prozent umgesetzt wird wie in Ihrem Ministerium, gilt leider nicht für alle Ressorts.“ Aber auch andere Organisationen trügen dazu bei, dass es in Bonn so viele Ernährungs-Spezialisten gebe: „Auch viele UN-Organisationen, die sich eigentlich den Themen Klima, Nachhaltigkeit oder Wüstenbildung widmen, befassen sich indirekt natürlich auch mit dem wichtigen Punkt Ernährung“, sagte Sridharan. Zudem sei es nicht nur die Aufgabe der Eltern, sondern auch von Kindergärten und Schulen, Kindern eine gesunde Ernährung nahezubringen.

Zum Experten-Forum waren nach Angaben des BZfE rund 300 Teilnehmer gekommen. Referenten waren unter anderem Ernährungswissenschaftler und Psychologen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort