Tipps Wie sichere ich mein Fahrrad gegen Diebstahl?

Bonn/Region · Erst kürzlich ist der Bonner Polizei in Zusammenarbeit mit polnischen Behörden ein Schlag gegen organisierte Fahrraddiebe gelungen. Doch wie und mit welchem Schloss sichert man sein Rad eigentlich am besten? Wir geben einen Überblick.

 Zahlreiche gestohlene Fahrräder wurden bei Durchsuchungen in Bonn, Alfter, Köln und Polen gefunden.

Zahlreiche gestohlene Fahrräder wurden bei Durchsuchungen in Bonn, Alfter, Köln und Polen gefunden.

Foto: dpa

Um es Fahrraddieben schwer zu machen, reicht es oftmals nicht aus, die Räder simpel abzuschließen. Es kommt auch darauf an, wie und wo sie mit Schlössern gesichert werden. Im Folgenden geben wir Tipps, wie man es Dieben zumindest ein bisschen schwerer macht.

Qualität des Fahrrad-Schlosses

Eine Faustregel bei der Wahl des Schlosses lautet: Pauschal gesagt, sollte der Preis des Schlosses rund zehn Prozent des Radpreises betragen. Zudem geben die Schloss-Hersteller Sicherheitsklassen an, die aber nur eine erste Orientierung geben können, weil diese Skalen nicht für alle Hersteller genormt sind.

Art des Schlosses

Natürlich ist es eine Glaubensfrage, welches Schloss man verwenden möchte. Aber es gibt auch andere Gründe, warum man gerade ein Panzerkabel-, Ketten-, Falt- oder Bügelschloss verwenden sollte. Flexible Schlösser bieten sich an, wenn man das Fahrrad regelmäßig an unterschiedlichen Standorten anschließen will. Bügelschlösser sind an manchen Anschließmöglichkeiten nicht verwendbar. Zudem muss es mit einer Halterung gut am Rad befestigt werden können. Dasselbe gilt für Faltschlösser. Am besten ist es, wenn das eigene Fahrrad beim Schlosskauf dabei ist, um die passende Sicherung auch gleich testen zu können.

Doppelt abschließen, sichert besser

Selbstredend schützt man sich besser vor Diebstählen, wenn man sein Fahrrad an mehreren Punkten verschließt oder sichert. Dabei sollte man demontierbare Teile wie Vorder- und Hinterrad jeweils mit dem Rahmen und zudem den Rahmen an einem weiteren Objekt, etwa einer Straßenlaterne oder an einem Zaun, zu sichern. Clever ist es dabei auch, mehrere Schlossformen zu verwenden, um den Dieben ihre „Arbeit“ zu erschweren, die Schlösser zu knacken.

Wenn man zu zweit oder in der Gruppe unterwegs ist, bietet es sich an, die Fahrräder zusammen abzuschließen. So wird der Diebstahl erheblich erschwert.

Wo ist das Rad zu Hause am sichersten?

Viele Stadtbewohner haben ihr Fahrrad im eigenen Hausflur unabgeschlossen oder abgeschlossen stehen. Im ersteren Fall ist dies für Diebe ein relativ leichtes Spiel: Sie müssen nur unter einem Vorwand ins Haus gelangen. Aber auch, wenn das Rad zwar abgeschlossen, aber nicht angeschlossen im Treppenhaus steht, kann es leicht weggetragen werden. Die sicherste Möglichkeit ist eine Unterbringung in verschlossenen Räumen wie Garagen oder Kellerräumen. Für Diebe oder Banden, die schnell agieren wollen, ist das vorherige Aufbrechen von Türen in der Regel zu unattraktiv. Aber auch dort schließt man das Fahrrad am besten irgendwo stabil an - im Treppenhaus gilt das natürlich erst recht.

Wenn man keine Möglichkeit hat, sein Fahrrad im Haus oder der eigenen Garage unterzubringen, sollte man vielleicht daran denken, es außerhalb des Hauses nicht immer an derselben Stelle abzuschließen. Diebe achten auf Uhrzeiten und Abstellorte, wenn sie ein wertvolles Fahrrad im Auge haben, denn das gibt ihnen die Information, wann sie ungestört zugreifen können.

Räder sicher transportieren

Wer sein Rad auf dem Auto-Fahrradträger transportiert, sollte die Räder auch während der Fahrt extra sichern. Geübte Diebe benötigen nur wenig Zeit, ein Rad vom Träger zu entfernen, wenn dieses nicht zusätzlich mit einem Schloss auf dem Fahrzeugträger gesichert wurde. Beim Abstellen des Fahrzeugs, wird zudem empfohlen, die Räder vom Träger herunterzuholen, um sie an einem sichereren Ort anzuschließen.

Das Fahrrad codieren lassen

Um im Falle eines Diebstahls die Chance zu erhöhen, das Fahrrad wiederzusehen, sollte man eine Fahrradkodierung vornehmen lassen. Der Kreisverband Bonn/Rein-Sieg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) bietet diesen Service zum Beispiel an. Hierbei wird ein so genannter „EIN-Code“ erstellt, sprich ein „Eigentümer-Identitäts-Nachweis“. Der Code, bestehend aus der verschlüsselten Adresse, den Initialen des Eigentümers sowie dem Jahr der Codierung wird in den Fahrradrahmen deutlich sichtbar eingraviert und gegen Korrosion versiegelt. Für Carbon-, Bambus- und andere Spezialräder rät der ADFC eine spezielle Codierung mit Folien an, die nach dem Aushärten nahezu unablösbar sind. Diebe haben es bei einem codierten Rad sehr schwer, dieses weiterzuveräußern oder den Code unsichtbar zu machen.

Für eine Codierung beim ADFC oder speziellen Polizei-Aktionen werden vom Fahrrad-Eigentümer ein Eigentumsnachweis (Kaufbelege/sonstige Belege) und der Personalausweis/Reisepass gefordert. Bei Kindern und Jugendlichen muss darüber hinaus eine Einverständniserklärung der Eltern vorliegen.

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