Botanische Gärten Bonn Exoten sind die Stars im Melbgarten

BONN · Etwa 800 Besucher sehen sich am Sonntag beim Frühlingsfest die Pflanzen in der Außenanlage der Universität Bonn an - darunter alte chinesische Mammutbäume.

 Anett Krämer, Gärtnermeisterin Botanischen Gärten Bonn, zeigt eine Helleborus abchasicus, eine seltene Pflanze aus Georgien, die im Melbgarten wächst.

Anett Krämer, Gärtnermeisterin Botanischen Gärten Bonn, zeigt eine Helleborus abchasicus, eine seltene Pflanze aus Georgien, die im Melbgarten wächst.

Foto: Flick

„Das hat irgendwie etwas Geheimnisvolles“, meinte Daniel Rauprich, als er am Sonntag gemeinsam mit seiner Familie durch den Melbgarten spazierte. Es war das erste Mal, dass die Familie das 1,8 Hektar große Außengelände der Botanischen Gärten besuchte. Generell ist dieses für die Öffentlichkeit geschlossen, nur einmal im Jahr öffnet es seine Pforten und lädt zum Frühlingsfest ein. Am Sonntag war es wieder soweit.

Rund 800 Besucher zählten die Veranstalter auf der Anlage, auf der es viele außergewöhnliche Pflanzen zu entdecken gibt. Dazu zählt beispielsweise „Yunnan“, eine Pflanze aus der gleichnamigen chinesischen Region, auf die man im „Chinawald“ des Melbgartens stößt. Der „Chinawald“ ist einer von drei Bereichen, in die das Gelände unterteilt wird und beherbergt neben einer Vielzahl chinesischer Pflanzen auch eine Gruppe 70 bis 80 Jahre alter chinesischer Mammutbäume.

Kräuter und Duftpflanzen

Spaziert man weiter durch die weitläufige Anlage, kommt man zur Kamelienschlucht und in einen Bereich, in dem georgische Pflanzen blühen, die ebenfalls Forschungszwecken dienen. Heimische Pflanzen sucht man im Melbgarten vergebens: „Regionales haben wir nur im Schlossgarten“, erklärte Anett Krämer, Gärtnermeisterin in den Botanischen Gärten. Gemeinsam mit Kolleginnen hatte sie am Tag des Frühlingsfestes Führungen durch den Melbgarten angeboten und zeigte sich über den großen Zuspruch sehr zufrieden: „Wir sehen, dass das Interesse für die Anlage da ist“, freute sich Krämer. Zur Stärkung bot der Botanische Garten Kaffee und Kuchen an. Viele Besucher nutzten auch die Gelegenheit, beim Frühlingsfest Pflanzen aus den Botanischen Gärten für das eigene grüne Reich daheim zu erwerben.

Kräuterpädagogen und weiterer Verkäufer warteten mit einem vielfältigen Angebot auf. Am Stand von Stefanie Oeser entdeckten die Besucher verschiedene Kräuter und Duftpflanzen. „Sehr gefragt sind Zistrosen und Zitronenverbene“, berichtet Oeser. Auch Daniel Rauprich wurde hier fündig. Nachdem er seinen Streifzug entlang der Verkaufsstände beendet hatte, hielt er zufrieden Tomaten, scharfen Oregano und Salbei in der Hand. Der Besuch hatte sich gelohnt. (fls)

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