Dialog im Gustav-Stresemann-Institut Europa muss Erfolge feiern

BONN · Der Ständige Vertreter der Bundesrepublik in der EU, Botschafter Reinhard Silberberg, stellt sich den Fragen von GA-Chefredakteur Helge Matthiesen und dem Publikum.

 Dialogveranstaltung "Welches Europa wollen wir?"

Dialogveranstaltung "Welches Europa wollen wir?"

Foto: Benjamin Westhoff

Europa muss besser erklären, was es tut und seine Erfolge feiern. Dieser Ansicht ist Botschafter Reinhard Silberberg, Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union. Auf Einladung des Auswärtigen Amts, des Gustav-Stresemann-Instituts, der Stadt Bonn und dem General-Anzeiger kam er Montagabend nach Bonn. Die gemeinsame Dialogveranstaltung beschäftigte sich mit der Frage: "Welches Europa wollen wir?".

Wenn es nach Silberberg geht, eines, das möglichst ohne abgehobene Sprache auskommt und besser auf der Klaviatur der sozialen Netzwerke zu spielen lernt, "weil das die Informationskanäle vieler junger Menschen sind". Oberbürgermeister Ashok Sridharan hatte in seinem Grußwort davon gesprochen, "dass wir uns die Errungenschaften Europas nicht klein reden lassen dürfen". Dass Europa sich angesichts drängender Probleme wie der Suche nach einer gemeinsamen Zuwanderungspolitik, dem baldigen Beginn über den Ausstieg Großbritanniens aus der EU oder der Finanzpolitik manchmal in Detailfragen verliert, räumte Silberberg wohl ein. "Aber wenn Europa die Entscheidung trifft, weniger Strom zu verbrauchen, macht eine Ökodesign-Richtlinie durchaus Sinn."

Auf Nachfrage des Moderators, GA-Chefredakteur Helge Matthiesen, ob der Botschafter die Zeit für eine grundlegende europäische Verfassungsreform für geeignet halte, antwortete Silberberg: "Sie würde im Moment ein großes Chaos anrichten." Bei einem Punkt waren sich Botschafter und Publikum, das auf Ja-Nein-Fragen über Karten antworten konnte, einig: Die Europäische Union müsse mehr sein als ein reines Wirtschaftsgebilde, um weiterhin bestehen zu können.

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