Coronavirus in Bonn Sieben weitere Verdachtsfälle in Bonn werden geprüft

Bonn · Alle 219 Abstriche, die von Schülern, Lehrkräften und Mitarbeitenden der Clemens-August-Schule genommen wurden, haben ein negatives Testergebnis. Am Montag wurden dem Gesundheitsamt der Stadt Bonn sieben weitere Verdachtsfälle gemeldet.

Per Rachenabstrich wurden die Kinder der Clemens-August-Schule auf den Coronaviris hin untersucht.

Per Rachenabstrich wurden die Kinder der Clemens-August-Schule auf den Coronaviris hin untersucht.

Foto: privat

Eine Kölnerin, die zunächst fälschlicherweise als Kölner dargestellt und aktuell positiv auf das Coronavirus getestet wurde, arbeitet in einem Unternehmen im Bonner Stadtteil Endenich. Das bestätigte Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA am Sonntagabend. Das städtische Gesundheitsamt sei mit dem Fall befasst und leite entsprechende Maßnahmen in die Wege. Es habe von zunächst 14, später 16 Kontaktpersonen erfahren, die in Bonn lebten.

Diese würden in häusliche Quarantäne geschickt und erst getestet, wenn Symptome auftauchten. Das meldete die Stadt am Montagnachmittag. „Wir sind bei der Schule auf Nummer sicher gegangen und haben umfänglich und über die Notwendigkeiten hinaus getestet. Jetzt wollen wir zum empfohlenen Verfahren zurückkehren, zumal inzwischen auch die Testkapazitäten knapp werden und wir sie sinnvoll einsetzen wollen“, so Stadtdirektor Wolfgang Fuchs. Bei dem Endenicher Unternehmen soll es sich nach GA-Informationen um ein Büro handeln.

Im Laufe des Montags seien dem Gesundheitsamt sieben Verdachtsfälle gemeldet worden, die Erkältungssymptome haben und aus Risikogebieten kommen oder die Kontakte zu einem bestätigten Fall haben. Diese Fälle würden laut Stadt derzeit überprüft.

 An der Clemens-August-Schule hat es den ersten Fall des neuartigen Coronavirus in Bonn gegeben.

An der Clemens-August-Schule hat es den ersten Fall des neuartigen Coronavirus in Bonn gegeben.

Foto: Benjamin Westhoff

Infizierter Bonner stellt sich für Forschung zur Verfügung

 Pressekonferenz zum Coronavirus-Fall in Bonn.

Pressekonferenz zum Coronavirus-Fall in Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Erstes Aufatmen gab es hingegen an der Clemens-August-Schule in Poppelsdorf: Nachdem dort ein Betreuer positiv auf das Coronavirus getestet wurde, wurden alle Schüler und Lehrer darauf untersucht, ob sie sich angesteckt haben. Wie die Stadt Bonn am Sonntagabend bestätigte, fielen 185 Tests negativ aus.

Am Montag trug das Presseamt nach, dass die insgesamt 219 Tests an Schülern, Lehrkräften und Mitarbeitenden negativ ausgefallen seien. Vier Personen hätten nicht getestet werden müssen, da sie an Aschermittwoch nicht die Schule besuchten. 176 von 219 Personen stünden insgesamt 14 Tage unter Quarantäne und würden erneut getestet, wenn sie doch Symptome aufweisen. Eltern der Kinder berichteten dem GA am Montagabend, dass sie große Betreuungsprobleme hätten, da viele von ihnen berufstätig seien.

Stadtdirektor Wolfgang Fuchs lobte auf der Pressekonferenz am Sonntagmorgen die Vorgehensweise, die Kinder zu Hause aufzusuchen und zu testen. „Wir können froh sein, dass wir diese Tests auf diese Weise durchführen können. Unser Dank gilt deshalb der Feuerwehr und den ehrenamtlichen Einsatzkräften.“ Bis dahin waren nach seinen Angaben 223 Personen kontaktiert worden.

In den Regalen der Supermärkte herrscht zum Teil Leere.

In den Regalen der Supermärkte herrscht zum Teil Leere.

Foto: GA

„Wir richten im Moment alle Maßnahmen darauf aus, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, so Stadtdirektor Fuchs. Von einer Epidemie könne man zurzeit noch nicht reden. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor der Unikliniken Bonn, versicherte, es sei nicht notwendig, in den Familien der Poppelsdorfer Schulkinder weitere Haushaltsmitglieder zu testen, solange keine Symptome gezeigt würden.

Der Einsatzstab des Deutschen Roten Kreuzes kam zusammen, nachdem in Bonn der erste Fall einer Infektion bekannt wurde.

Der Einsatzstab des Deutschen Roten Kreuzes kam zusammen, nachdem in Bonn der erste Fall einer Infektion bekannt wurde.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck war am Sonntagmorgen ebenfalls bei der Pressekonferenz im städtischen Gesundheitsamt dabei. Er berichtete, er habe den 22-jährigen Studenten und Mitarbeiter der Poppelsdorfer Clemens-August-Schule, bei dem als erster Patient in Bonn der neuartige Coronavirus festgestellt worden war, zu Hause aufgesucht. „Es geht ihm derzeit soweit ganz gut. Worüber ich mich sehr freue: Er hat sich bereiterklärt, sich für die weitere Erforschung des Virus zur Verfügung zu stellen.“

Streeck erinnerte daran, weltweit gebe es zurzeit rund 85.000 Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert hätten. Bis auf einige Fälle in Italien habe man die Kontaktpersonen bisher gut zurückverfolgen können. Deshalb mache er sich um „Fahrgäste in Bussen und unklare Ausbrüche“ keine Sorgen. Wie berichtet, war der mit dem Coronavirus infizierte Student am Donnerstag und Mittwoch mit dem Bus zur Uniklinik gefahren, um sich schließlich am Freitag dort testen zu lassen. Das hatte zu vielen Anfragen geführt, ob nicht auch die Fahrgäste in den jeweiligen Bussen hätten kontaktiert werden müssen.

Inge Heyer, Leiterin des städtischen Gesundheitsamts, bei dem Stadtdirektor Fuchs zufolge zurzeit bis zu 100 Anrufe pro Stunde auf der Hotline ankommen, sagte, das Gesundheitsamt werde die kommende Woche aus Kapazitätsgründen alle aufschiebbare Untersuchungen wie die Schuleingangsuntersuchung oder für Einstellungen absagen. Sie würden später nachgeholt.

Clemens-August-Schule bleibt 14 Tage lang geschlossen

Die Clemens-August-Schule bleibt vorsorglich für 14 Tage geschlossen. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Studenten, der als Mitarbeiter der OGS in Poppelsorf an der Sternenburgstraße tätig ist. Die 185 Kinder und das Lehrpersonal müssen nun zu Hause bleiben. Andere Schulen in Bonn sind derzeit nicht betroffen.

Leo Stahl (9) hatte das Prozedere bereits hinter sich, wie seine Mutter Tina dem GA am Sonntagmorgen berichtete. Tina Stahl, die Mitglied der Schulpflegschaft an der Poppelsdorfer OGS ist, lobte die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Kräfte von Feuerwehr und den Hilfsorganisationen. „Das ist alles sehr gut gelaufen, das haben mir auch andere Eltern bisher rückgemeldet.“ Niemand sei in Panik verfallen, die Kinder seien eher neugierig und gespannt. „Die Teams haben den Kindern das Ganze auch sehr gut erklärt. Wir fühlen uns gut informiert“, so Stahl.

Bei ihrem Sohn befindet sich auch ein Schulfreund, er sei zufällig bei ihnen gewesen, als bekannt wurde, dass ein OGS-Mitarbeiter positiv getestet worden sei. Jetzt dürfe er erst einmal nicht nach Haus. „Das macht ihm aber nichts aus, er ist gerne hier.“

Die Tests wurden von Mitarbeitern des städtischen Rettungsdienstes und ehrenamtlichen Kräften von Bonner Hilfsorganisationen vor Ort in den Wohnungen der betroffenen Personen ausgeführt, sagte Carsten Schneider, stellvertretender Chef der Bonner Feuerwehr. Sie seien in entsprechender Schutzkleidung unterwegs. Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes waren dabei insgesamt 90 Einsatzkräfte verschiedener Bonner Hilfsorganisationen und mehr als 20 Fahrzeuge im Einsatz. Die Rachenabstriche würden von 24 Zweierteams bei Menschen durchgeführt, die direkten Kontakt zu dem infizierten Patienten hatten.

Derweil hat sich der Verdacht bei zwei weiteren Bonner nicht bestätigt. Einer der beiden Männer hatte auf einer privaten Karnevalsparty in Bonn Kontakt zu einem Gast, der später in Lüdenscheid positiv getestet wurde. Er hatte nach Angaben des städtischen Gesundheitsamts auf einer Privatparty mit 20 Gästen gefeiert. In beiden Verdachtsfällen bestand kein Zusammenhang zum Fall eines 22-Jährigen, der positiv auf das Virus getestet wurde. Ein erster Verdachtsfall im Rhein-Sieg-Kreis hatte sich am Donnerstag ebenfalls nicht bestätigt.

Insgesamt gab es in Nordrhein-Westfalen am Wochenende rund 70 nachgewiesene Fälle, in denen Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. Neu hinzu kamen am Samstag unter anderem je zwei Infektionen in Köln und Duisburg, drei aus dem Raum Aachen und neben dem Bonner Fall je eine im sauerländischen Lüdenscheid und Mönchengladbach.

OGS-Mitarbeiter feierte Karneval in Heinsberg

Der 22 Jahre alte Bonner Student und OGS-Mitarbeiter, der aus dem Kreis Heinsberg stammt, zeige nur leichte Symptome, so Heyer. Er befinde sich deshalb nicht mehr in der Klinik, sondern in häuslicher Quarantäne, so der Ärztliche Direktor der Bonner Uniklinik, Wolfgang Holzgreve.

Der junge Mann habe im Kreis Heinsberg von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch Karneval auf verschiedenen Partys gefeiert und sei am Aschermittwoch nach Bonn zurückgekehrt, schilderte Heyer. Dort habe er etwa eineinhalb Stunden lang Kinder bei den Hausaufgaben betreut. Danach habe er sich schlecht gefühlt und sei am Donnerstag sowie am Freitag nicht in der Schule gewesen.

Test erst beim zweiten Klinik-Besuch

Er sei auf Anraten seiner OGS-Leitung mit dem Bus in die Universitätsklinik auf dem Venusberg gefahren, um sich untersuchen zu lassen. Holzgreve zufolge habe das medizinische Personal dem Studenten angeboten, einen Test auf den Coronavirus durchführen zu lassen. Da der junge Mann allerdings zu dem Zeitpunkt nicht als Kontaktperson der Kategorie I mit engem Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehörte, hätte er den Test zahlen müssen. Er kostet, so Holzgreve, 130 Euro. Das habe der Mann abgelehnt. Am nächsten Tag habe er es sich anders überlegt und sei erneut in die Klinik gefahren. Am Freitagnachmittag sei er in der Uniklinik positiv auf das Coronavirus getestet worden.

In Heinsberg waren die ersten Corona-Fälle in NRW bekannt geworden. Ein Ehepaar aus Gangelt war positiv getestet und in die Uniklinik Düsseldorf gebracht worden. In der betroffenen Region stehen schätzungsweise 1000 Menschen vorsorglich unter häuslicher Quarantäne, die für einige aber an diesem Samstag enden könnte. Nach Angaben eines Sprechers des Kreises Heinsberg könnten bei der Karnevalssitzung etwa 400 Personen Kontakt zu dem Ehepaar gehabt haben. Ob der 22-Jährige auch auf jener Kappensitzung war, konnte das städtische Gesundheitsamt am Samstag nicht klären.

22-Jähriger meldete sich telefonisch bei Hausarzt

Wie aus der Katholische Jugendagentur Bonn, Betreiberin der OGS in Poppelsdorf, zu hören war, hatte sich der infizierte 22-Jährige zunächst telefonisch bei seinem Hausarzt gemeldet, bevor er zur Untersuchung in die Klinik fuhr. Alle Mitarbeiter seien im Nachgang über die Erkrankung des Kollegen informiert worden. Die Mitarbeiter, die in direktem Kontakt mit dem 22-Jährigen standen, wurden demnach durch das städtische Gesundheitsamt kontaktiert.

Zwei der Uniklinikmitarbeiter, die den 22-jährigen Bonner OGS-Mitarbeiter untersucht und dadurch mindestens 15 Minuten lang engeren Kontakt zu ihm hatten, seien auch getestet worden und befänden sich ebenfalls in häuslicher Quarantäne.

Bei den anderen Patienten im Wartebereich sei eine Ansteckungsgefahr, sehr gering, weil man sich mindestens 15 Minuten und das in nächster Nähe zum infizierten Menschen aufhalten müsse, um sich mit dem Virus anzustecken. Die Busfahrt von Poppelsdorf zum Venusberg und zurück habe zudem nur wenige Minuten gedauert, als dass andere Fahrgäste betroffen sein könnten. Holzgreve erklärte, nur Personen mit schweren Symptomen würden stationär behandelt. Alle anderen sollten sich zu Hause aufhalten und möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, damit in den Krankenhäusern keine Betten für die Notfälle blockiert würden.

Ob das Testmaterial ausreichen werde, konnte Holzgreve nicht sicher vorhersagen. Sollten die Fallzahlen rapide steigen, müsse man unter Umständen auf alternatives Material wie auf die früher benutzten Wattestäbchen zurückgreifen, um Abstriche zu machen.

Für die Stadt Bonn berichtete Stadtdirektor Wolfgang Fuchs, man habe noch in der Nacht einen Krisenstab einberufen, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Man stehe in engem Kontakt mit Kliniken, Gesundheitsamt, Feuerwehr und Polizei. Auch sei das Landeszentrum für Gesundheit unterrichtet. Dezernentin Krause kündigte an, sollten weitere Fälle aus anderen Schulen oder Kitas meldet werden, so würden auch diese umgehend geschlossen.

Hamsterkäufe in Bonn und Umgebung

Die Menschen in der Region reagieren auf den Bonner Corona-Fall offenbar mit verstärkten Hamsterkäufen. Im Rewe-Markt in Alfter-Oedekoven etwa klafften am Vormittag in den Regalen für Konserven, Milch und Nudeln deutlich größere Lücken als noch am Freitag. „Das sieht hier aus wie geplündert“, sagte ein junger Mann gegen 10.30 Uhr, während er fassungslos mit seiner Mutter telefonierte. Eine Verkäuferin berichtete, dass die Kunden schon seit Montag viel mehr einkauften als normal. Der Filialleiter des Marktes am Ziegelweg wollte sich auf Anfrage nicht äußern und verwies auf die Rewe-Konzernzentrale.

Gesundheitsamt meldet sich bei Mutter

Am Morgen hatte sich das Siegburger Gesundheitsamt bereits bei einer Mutter gemeldet, deren Sohn die Clemens-August-Schule besucht. Ihr sei nahegelegt worden, in ihrem Urlaubsort sofort einen Schnelltest durchführen zu lassen, erzählte die Mutter, die derzeit mit ihrem Kind und einem Freund außerhalb von Bonn ist. An ihrem etwas abgelegenen Aufenthaltsort gibt es solche Tests nicht. Das dortige Krankenhaus verwies sie an die Amtsärztin. Diese habe sie angewiesen, sofort alle Kontaktpersonen und Restaurants zu informieren, in denen sie gewesen sei. Eine fast unmögliche Aufgabe. Denn es handelt sich um einen Zeitraum von mehreren Tagen, mit Fußballtrainings, Restaurantbesuchen und mehr.

„Wir fahren jetzt zurück nach Bonn und warten zu Hause, bis uns das Bonner Gesundheitsamt kontaktiert“, so die Mutter. Zwar habe sie bisher noch keinen direkten Kontakt mit der Stadt gehabt, andere Eltern aber seien von städtischen Mitarbeitern zu Hause getestet worden. Der Test werde zunächst nur bei ihrem Sohn durchgeführt. Nur wenn der positiv sei, gingen die Maßnahmen weiter, habe man ihr mitgeteilt.

Hotline der Feuerwehr Bonn

Die Feuerwehr Bonn hat unterdessen eine Hotline für Betroffene eingerichtet: 0228/7175. Es wird darum gebeten, nur in wirklichen dringenden Notfällen die Nummern 110 oder 112 zu wählen.

DRK-Einsatzstab an der Endenicher Straße

Das Deutsche Rote Kreuz hat einen Einsatzstab an der Endenicher Straße eingerichtet. Wie Ian Umlauff erklärt, koordiniert dort ein Dutzend DRK-Mitarbeiter seit 9 Uhr den Einsatz von freiwilligen Helfern, die betroffene Familien zu Hause aufsuchen.

Die Teams seien in Zweiergruppen unterwegs, berichtet Umlauff: sechs Teams vom DRK, jeweils fünf vom Arbeiter-Samariter-Bund und den Maltesern, drei von den Johannitern. Es gehe vor allem um Kinder, denen Rachenabstriche abgenommen würden, um sie im Labor zu untersuchen. Nach einigen Stunden lägen dann die Ergebnisse vor. Die möglicherweise Betroffenen würden zudem gebeten, das Haus nicht zu verlassen.

Die Mitarbeiter und Freiwilligen der Hilfsdienste seien gegen 8 Uhr alarmiert und von Personal der Universitätsklinik eingewiesen worden, so der DRK-Sprecher. Sie trügen bei den Hausbesuchen Schutzkleidung und Atemmasken. Die Schutzkleidung werde nach jedem einzelnen Besuch gewechselt. Das Gesundheitsamt habe die Teams mit Informationsblättern zum Coronavirus ausgestattet.

Ministerium rechnet mit steigendem Bedarf an Tests

Das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen rechnet mit einem steigenden Bedarf an Sars-CoV-2-Tests. Derzeit werden Proben in NRW dezentral von rund 20 zertifizierten privaten Laboren und universitären Laboren durchgeführt, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Der Arzt oder das Gesundheitsamt, das einen Abstrich aus den Atemwegen eines möglicherweise Betroffenen nimmt, entscheide selbst, welches Labor die Probe dann untersucht.

Wie viele der drei bis vier Stunden dauernden Analysen tagtäglich vorgenommen werden, sei nicht bekannt. Allerdings: „Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der zu untersuchenden Proben weiter steigen wird. Daher werden die Untersuchungskapazitäten weiter hochgefahren.“

Insgesamt ist die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus Infizierten in Deutschland am Freitag auf über 50 angestiegen. Betroffen sind die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg. Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Hamburg beziehungsweise Schleswig-Holstein. Besonders stark betroffen ist derzeit der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Dort war die Zahl der Infizierten bis Freitagabend auf 37 gestiegen.

Der Krisenstab der Bundesregierung, der zuletzt am Freitag getagt hat, wird nach derzeitigem Stand am Dienstag wieder im Berliner Innenministerium zusammenkommen. „Dabei werden auch die aktuellen Ereignisse in Bonn in die Lagebeurteilung einfließen“, sagt ein Sprecher des Bundesministeriums am Samstag.

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