Fluchtgefahr in Endenich Erste Escape Rooms jetzt auch in Bonn

ENDENICH · So langsam wird die Gruppe nervös. Die Rechenaufgabe ist kniffliger als erwartet - und die Uhr im Escape Room, der jetzt als einer von drei Räumen im "Fluchtgefahr"-Haus in Endenich auf Besucher wartet, tickt unerbittlich.

 Fluchtgefahr: Ermittlerteam mit der Büste von Queen Victoria im Endenicher Escape Room

Fluchtgefahr: Ermittlerteam mit der Büste von Queen Victoria im Endenicher Escape Room

Schließlich ist nur eine Stunde Zeit, um die Büste von Queen Viktoria im Wohnzimmer von Sherlock Holmes zu finden und den entführten Doktor Watson samt seiner Mary zu befreien. Doch dafür gilt es eben zu kombinieren, zu knobeln und zu rechnen. Was auch ohne große Mathematikkenntnisse unglaublich viel Spaß macht und bei dem ein oder anderen Teilnehmer der GA-Testrunde trotz reiner Kopfarbeit das Adrenalin in ungeahnte Höhen jagt.

Das Konzept der Escape Rooms ist zehn Jahre alt und wird zunehmend populär, selbst in die achte Staffel von "The Big Bang Theory" ist es vorgedrungen. Und jetzt nach Bonn-Endenich. Bis zu sechs Spieler können in "Fluchtgefahr" eines von insgesamt drei Szenarios betreten. Neben dem Fall im elisabethanischen England stehen noch ein klassischer "Tatort" sowie - ab Dezember - eine Robin-Hood-Geschichte zur Auswahl.

Wenn man denn überhaupt ins Haus kommt, denn schon die Klingel ist als Puzzle gestaltet, das unser Testteam aber recht schnell lösen kann. Drinnen wartet Gründer Jochen Richarz, der eine kurze Einweisung in das Spiel gibt. Er selbst hat schon zahllose Rätselräume in ganz Europa durchgespielt, weiß um die Kniffe bei der Gestaltung solcher Aufgaben. Und um die Schwächen: "Das größte Manko ist häufig eine etwas lieblose Einrichtung. Wir wollten das ändern und haben große Anstrengungen unternommen, um die Räume mit Flair auszustatten."

Ordnung weicht schnell dem Chaos

Mit Erfolg, wie der Sherlock-Raum beweist. Die Ordnung des gediegenen, im Dämmerlicht liegenden Studierzimmers weicht jedoch schnell dem Chaos, während die Spieler Gegenstände untersuchen, Papiere ausbreiten und Schlösser öffnen. Dies erweist sich als erfreulich abwechslungsreich, immer wieder erklingt ein begeistertes Lachen, wenn sich eine neue Aufgabe offenbart, die wieder ganz anders ist als die vorherigen.

Derweil verrinnt die Zeit. Ein Monitor, der zusammen mit ein paar Kameras dann doch zu futuristisch für die Holmes-Zeit wirkt, zählt die Sekunden und dient ansonsten zur Kommunikation mit der Außenwelt. Von einer Monitorstation aus wird das Geschehen im Sherlock-Szenario überwacht: Bleibt das Team stecken, gibt es Hinweise zur Lösung des aktuellen Rätsels. "Ohne ein paar Tipps hat es noch keine unserer Testgruppen geschafft", hatte Richarz das Team zuvor herausgefordert.

Doch trotz unserer Versicherung, es ganz allein zu schaffen, ist in zwei Fällen letztlich die Hilfe des Moderators nötig. Dafür knackt das Team den Geschwindigkeitsrekord und steht nach 45 Minuten wieder im Flur des Hauses. Nicht nur als Teambildungsaktion sind die Räume ein großer Spaß. "Wir hoffen, bald auch als Abendveranstaltung wahrgenommen zu werden", sagt Richarz.

Zugegeben, mit einem Preis zwischen 90 (drei Personen) und 135 Euro (sechs Personen) ist die "Fluchtgefahr" teurer als etwa ein Kinobesuch, dafür aber auch weitaus intensiver. Und spätestens im Dezember, wenn das Mittelalter-Szenario fertiggestellt sein wird, steht eine Wiederholung an.

Info:

Alle Escape-Games in Bonn in der Übersicht unter www.escape-game.org/escape/bonn/.

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