Betonsanierungsarbeiten auf der Baustelle von „Urban Soul“ Erneut tropft Wasser in den Bonner U-Bahnhof

Bonn · Erneut müssen die Stadtwerke (SWB) Eimer im Wartebereich der U-Bahnstation am Bonner Hauptbahnhof aufstellen. Der Grund: Von der Decke tropft wieder stellenweise Wasser auf den Boden.

Als Ursache nennen die SWB die Arbeiten auf der darüberliegenden Baustelle auf dem sogenannten Nordfeld zwischen Poststraße, Thomas-Mann-Straße, Am Hauptbahnhof und Maximilianstraße für das Projekt „Urban Soul“. „Wir haben den Bauherrn bereits darüber informiert, wie wir es in solchen Fällen immer handhaben“, sagte SWB-Sprecher Michael Henseler am Mittwoch auf GA-Nachfrage. Vor allem im U-Bahn-Gang in Höhe der Thomas-Mann-Straße tropfe aus verschiedenen Stellen das Wasser zu Boden.

Um Pfützen zu vermeiden und damit die Rutschgefahr zu bannen, seien Eimer aufgestellt worden. „Wir haben bislang den Kenntnisstand, dass durch das Sickerwasser die Sicherheit für die Bahnkunden nicht gefährdet wird“, sagte Henseler. Das werde auch Bürgern erklärt, die sich bei der Leitstelle nach der Ursache für das tropfende Wasser erkundigten. Im Februar hatten sich besorgte Leser an den GA gewandt, weil im Eingangsbereich der U-Bahn in Höhe des Bonner Lochs Wasser durch die Decke getropft war und sich deren Blechverkleidung gelöst hatte.

Der Bauleiter des Projekts hatte daraufhin dem GA auf Nachfrage versichert, es bestehe keine Gefahr des Deckeneinbruchs. Es würden regelmäßige Messungen durchgeführt, um die theoretisch ermittelten Daten zur Statik und zum Baugrundgutachten zu überprüfen. Bastian Julius von der Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft „Developer“, Bauherr des auf dem Nordfeld geplanten Büro-, Einkaufs- und Hotelkomplexes, erklärte den Hintergrund für das aktuelle Problem mit dem Tropfwasser: „Zurzeit sind die Arbeiter mit der Betonsanierung in der Tiefgarage neben dem ehemaligen Bonner Loch befasst“.

Sicherheit der Bahnkunden nicht gefährdet

Diese Tiefgarage hatte sein Unternehmen von der Stadtwerken erworben. Dabei werde der Beton von den Wänden abgefräst. Um den anfallenden Betonstaub abzubinden, werde ein Wasserstrahlverfahren eingesetzt. Das Wasser dringe dabei wohl teilweise durch die Dehnungsfugen im Boden. Man versuche zwar, das Wasser aufzufangen, könne aber nicht verhindern, dass es doch teilweise durch die Fugen dringe. „Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden. Wasser sucht sich halt seinen Weg“, bedauert Julius. Laut der ausführenden Firma sei aber die Sicherheit der Bahnkunden nicht gefährdet. Bei dem Projekt „Urban Soul“ ist die Überbauung des Bonner Lochs ein wesentlicher Baustein der Planungen. Zusammen mit dem Bau eines Parkhauses an der Rabinstraße wollen die Developer rund 100 Millionen Euro investieren.

An der Rabinstraße werden Julius zufolge zurzeit Bohrpfähle gesetzt, um die Baugrube dort vorzubereiten. Der Aushub werde voraussichtlich Ende April, Anfang Mai beginnen. Parallel wird gegenüber auf dem einstigen Parkplatz die Decke der Tiefgarage zurückgebaut, um dort eine neue Gründung für das geplante Hotel zu schaffen. Auf der Baustelle auf der einstigen Treppenanlage des Bonner Lochs soll das Geschäftshaus entstehen. Die Treppen seien inzwischen komplett zurückgebaut worden, auch dort soll demnächst die Baugrube ausgehoben werden, sagte Julius. Sämtliche Baufahrzeuge fahren die Baustelle vom Alten Friedhof aus an. „Bisher laufen die Bauarbeiten relativ reibungslos“, sagte Julius.

Gleich nebenan ist noch eine Großbaustelle: Auf dem Gelände der ehemaligen Südüberbauung entsteht das neue Maximilian-Center. Bauherr ist das niederländische Unternehmen Ten Brinke. Diese Baustelle wird über den Cityring in Höhe der Maximilianstraße angefahren. Auf Antrag von Ten Brinke hat die Stadt die zunächst nur bis Anfang April vorgesehene Sperrung des Cityrings an der Stelle noch einmal bis Ende Mai verlängert.

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