Planung für Neubau Eltern wollen Mensa für Schulzentrum in Tannenbusch

TANNENBUSCH · Der Bonner Schulausschuss diskutiert den Planungsstand für einen Neubau des Schulzentrums Tannenbusch. Der Baustart ist derzeit ungewiss.

 Das Tannenbusch Gymnasium.

Das Tannenbusch Gymnasium.

Foto: Benjamin Westhoff

Vor drei Jahren hat der Rat den Neubau des erst 1978 eingeweihten, mittlerweile aber maroden Schulzentrums Tannenbusch beschlossen. Seither hat sich lange nichts getan. Jetzt geht die Planung immerhin in die „Phase 0“. Heißt: Lehrer, Eltern und Schüler des Tannenbusch-Gymnasiums und der Freiherr-vom-Stein-Realschule haben gemeinsam mit Vertretern der Verwaltung und benachbarten Einrichtungen, wie etwa der Carl-Schurz-Grundschule, eine sogenannte Bedarfsplanung für das neue Schulzentrum sowie für den Schulstandort insgesamt entwickelt. Wann und wie es weitergeht, das blieb in der Diskussion um die Planungen im jüngsten Schulausschuss allerdings offen.

Sehr zum Leidwesen von Katja Klinke, Vorsitzende der Schulpflegschaft am Tannenbusch-Gymnasium, die mit einigen weiteren Eltern zur Sitzung des Schulausschusses gekommen war, um mehr zu erfahren. Und um ihre Kritik an der bisher vorgesehenen Planung vorzutragen, nach der das neue Schulzentrum keine eigene Mensa erhalten soll.

Bislang essen die Schüler des Schulzentrums in der Mensa der benachbarten Grundschule, was Klinke zufolge viele Konflikte mit sich bringt. „Wir wissen von den Lehrern der Grundschule, dass manche Kinder sich nicht in die Mensa trauen, wenn die älteren Schüler aus dem Schulzentrum dort essen. Es ist auch schon zu Auseinandersetzungen gekommen“, berichtet Klinke dem GA. Ein weiteres Problem sei der hohe Lärmpegel, der in der Mensa herrsche.

Zahl der Schüler wird zunehmen

„Die Realschule wird gerade vierzügig ausgebaut. Das Gymnasium soll auch vierzügig werden und hat seit diesem Schuljahr außerdem gebundenen Ganztag“, sagt Klinke. In Zukunft würden also deutlich mehr Schüler als bisher die Mensa nutzen. Deshalb verstünden die Lehrer und Eltern nicht, warum die Stadt glaube, die Mensa sei für alle drei Schulen ausreichend. „Ich habe schon selbst erlebt, wie sich lange Schlangen vor der Essensausgabe bildeten und Schüler deshalb auf das Mittagessen verzichtet haben, weil die Zeit nicht reichte“, sagt Klinke. Ein Vertreter der Stadtverwaltung erklärte im Ausschuss, die Mensa weise eine Kapazität von 216 Plätzen auf. Im Schuljahr 2017/2018 hätten täglich durchschnittlich insgesamt 120 Schüler der Freiherr-vom-Stein-Realschule und des Tannenbusch-Gymnasiums ein Essen dort eingenommen. Auf GA-Nachfrage erklärte Isabel Klotz vom Presseamt: „Die Zahl resultiert aus der Abrechnung des Caterers mit dem Schulamt, in der die Zahl der ausgegebenen Essen nachgewiesen wird.“

Der Carl-Schurz-Grundschule stehe für die Verpflegung mit Mittagessen vier separate Räume im eigenen Schulgebäude zur Verfügung. Darüber hinaus nutze ein Teil der Schüler auch Bereiche der Mensa. Die genaue Anzahl lasse sich von Seiten der Verwaltung jedoch nicht beziffern.

Für Klinke steht dagegen fest: Gäbe es eine eigene Mensa für das Schulzentrum, würden deutlich mehr Schüler das Mittagessen einnehmen. „Wir wollen deshalb unter allen Eltern eine Bedarfserhebung starten, wie viele Schüler in der Schule essen würden, wenn das Schulzentrum eine neue Mensa erhielte.“ Manuela Höbelt ist Vize-Vorsitzende der Schulpflegschaft der Grundschule mit 400 Schülern. Wie Klinke hat sie auch kein Verständnis dafür, dass für die beiden weiterführenden Schulen bislang keine eigene Mensa vorgesehen ist. „Die vier zum Frühstücken und Mittagessen genutzten Räume in der Schule werden eigentlich längst für schulische Zwecke benötigt, zum Beispiel für die Deutschförderung“, sagte sie.

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