Positive Erfahrungen der Händler Bonner befolgen beim Einkaufen die Maskenpflicht

Bonn · Die Bonner Händler ziehen durchweg ein positives Fazit: Die Kunden haben die Maskenpflicht weitestgehend befolgt. Die Stadt erhebe auch keine Bußgelder.

 Beratung im Haushaltsgeschäft Van Dorp: Die Mitarbeiter tragen Plexiglasmasken, die Kunden das Modell ihrer Wahl.

Beratung im Haushaltsgeschäft Van Dorp: Die Mitarbeiter tragen Plexiglasmasken, die Kunden das Modell ihrer Wahl.

Foto: Böschemeyer/MEIKE BOESCHEMEYER

Ein hübsches Plakat haben sie beim Haushalts- und Einrichtungshaus Van Dorp im Schaufenster hängen: „Maskenpflicht – nicht nur für Helden, sondern auch hier bei uns“. Ob sich die Kunden in den Bonner Innenstädten nun als Helden fühlen, seit Bund und Land sie zum Tragen von Mund- und Nasenschutz in Geschäften anhalten, ist schwerlich zu sagen. Wohl aber scheinen sich die Bürger weitgehend an die Auflagen zu halten. „Wir haben durchweg positive Erfahrungen gemacht. Die Leute halten sich daran. Für den Notfall haben wir auch einige Masken angeschafft, brauchen sie aber kaum“, sagte Geschäftsführerin Christina van Dorp. Für ihre Mitarbeiter hat sie Plexiglasmasken angeschafft, „denn bei unserem Geschäft kommt es auch auf die Beratung an. Die Mimik ist wichtig.“

Nur in Ausnahmefällen mussten Kunden ermahnt werden

Stress, weil sich Kunden weigerten, scheint es kaum zu geben. „Alle machen mit und haben Masken an. Wenn die Disziplin so weiter anhält, kann ein weiterer Shutdown hoffentlich verhindert werden“, erklärte Birigt Günther, die die Filiale des Schuhgeschäfts Köchling in der Remigiusstraße führt. Auf dem Wochenmarkt ist zwar der ein oder andere Kunde ohne Maske kaufend unterwegs. Doch Obst- und Gemüseverkäufer Sven Brust beobachtet unterm Strich ebenfalls „große Disziplin“, wie er sagte.

Und auch die Polizei bemerkt kaum Probleme. Der Fall von Montag, als in einem Supermarkt an der Oppelner Straße in Tannenbusch ein Unbekannter sich weigerte, eine Maske aufzuziehen, trete selten auf, so Polizeisprecher Frank Piontek. Er wurde aggressiv, verletzte einen Sicherheitsdienst-Mitarbeiter mit einem Schlüssel leicht am Oberarm und verließ anschließend den Laden.

Corona-Schutzverordnung sieht kein Bußgeld vor

Das Ordnungsamt kontrolliert nach Angaben der Stadt regelmäßig in den Geschäftsstraßen. „Die Kunden halten sich nach Beobachtungen im Rahmen der üblichen Rundgänge des Stadtordnungsdienstes an die Maskenpflicht.“ Die Stadt erhebe kein Bußgeld bei Verstößen, eine „unmittelbare Bußgeldbewehrung“ sei in der aktuellen Corona-Schutzverordnung auch nicht vorgesehen, sagte Stadtsprecherin Monika Hörig.

Doch ganz einfach gestaltet sich die Maskenpflicht nicht für die Händler. Der Beueler Optiker Hermann Schneider mit Sitz in der Friedrich-Breuer-Straße nimmt zwar ebenfalls wahr, dass die Kunden die Maskenpflicht befolgen. „Aber natürlich ist es schwierig, mit angezogener Maske eine Brille zu kaufen, weil man nicht sehen kann, ob sie einem steht“, sagte Schneider. Die Beueler Gewerbe-Gemeinschaft hatte am Mittwoch Zehntausende Masken für 45 Cent das Stück vor dem Rathaus abgegeben. „Wir wollen einerseits die Bürger versorgen, die noch keine haben. Und hoffen andererseits, ein Signal zu setzen, dass sie wieder in die Geschäfte können“, erläuterte der Vorsitzende Werner Koch.

Stadtwerke-Sprecherin Veronika John teilte auf Anfrage zum Verhalten der Pendler in den ersten Tagen mit: „Unsere Fahrgäste kommen der Maskenpflicht bis auf ausgesprochen wenige Ausnahmen nach.“

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