Alt-Tannenbusch im Kurzporträt Einwohner kämpfen um Erhalt der HiCoG-Siedlung
TANNENBUSCH · Gut drei Jahre ist es mittlerweile her, dass Tannenbusch keinen Ortsausschuss mehr hat. Das bedeutet nicht nur, dass die Vereine bei Festen wie Karneval und Sankt Martin auf sich allein gestellt sind.
Neben den Kommunalpolitikern fehlt damit eine weitere Kraft, die sich unabhängig für die Entwicklung des Ortsteils einsetzt. Dies ist allerdings ein Schicksal, mit dem mittlerweile auch die Bürger andernorts in der Stadt leben müssen.
So nehmen einige in Alt-Tannenbusch das Zepter selbst in die Hand. Etwa die Dünenfüchse, die um den Erhalt der den Ort prägenden HiCoG-Siedlung kämpfen. Ihnen geht es vor allem darum, dass die großzügige Parklandschaft rund um ihre Häuser erhalten bleibt, also nicht verdichtet wird.
Dafür müsste zwar der Denkmalschutz aufgehoben werden, doch Skeptiker denken, dass so etwas tatsächlich geschehen könnte. Zum Beispiel durch die Hintertür, in dem der Vermieter die Häuser nicht saniert. Doch auch die Kommunalpolitik steht vor einer Gewissensprüfung, ob man sich die Aufteilung in der Amerikanischen Siedlung so noch leisten kann, wo doch in Bonn neuer Wohnraum dringend benötigt wird.
Das Stück Natur nebenan, das zurzeit kein Bagger bedroht, ist die Düne in Tannenbusch, um deren Erhalt sich derzeit sogar elf amerikanische Biologiestudenten kümmern. Sie entstand vor etwa 10 000 Jahren in der letzten Eiszeit, als Winde den Sand auftürmten. Heute stehen dort auch Pflanzen unter Naturschutz.
Die ersten Eigenheime entstanden vor 81 Jahren rund um den heutigen Paulusplatz, an dem sich einige Geschäfte und die Kirche befinden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Stadtteil in hohem Tempo. Hinter der Schlesienstraße entstand dann ab Ende der 1960er Jahre Neu-Tannenbusch. Dieser Ortsteil bildet mit Buschdorf den Wahlbezirk 05.
