Vorschlag für die Deutsche Bahn Einen ICE nach Beethoven benennen

Meinung | Bonn · Eine schöne Idee, die der Verein Bürger für Beethoven der Deutschen Bahn ans Herz gelegt hat. Der Verein hatte vor wenigen Wochen in einem Brief an den Bahnvorstand darauf hingewiesen, dass das Salzburger Logistikunternehmen SETG im vorigem Herbst eine seiner Loks nach Beethoven benannt hat, und vorgeschlagen, die DB solle dem Beispiel folgen.

Die Bahn soll einen ICE nach dem weltweit mit am bekanntesten deutschen Komponisten benennen. Vereinsvorsitzender Stephan Eisel hat inzwischen Antwort erhalten, und die lässt ihn frohlocken: Denn wie der Zufall es will, hat die Bahn für ihre neue ICE -Flotte ein neues Konzept entwickelt.

Danach sollen die Züge künftig keine Städtenahmen mehr tragen, sondern die Namen bedeutender historischer Persönlichkeiten. Man wolle dem neuen ICE den Charakter eines Kulturbotschafters verleihen, erklärt die DB. Der erste Kulturbotschafter ist anlässlich 500 Jahre Reformation bereits auf der Schiene unterwegs: Martin Luther.

Somit dürfen wir uns wohl demnächst auf den rollenden Beethoven freuen. Wobei wir Bonner allerdings wenig davon haben werden. Denn ICE-mäßig ist die Bundes- und UN-Stadt inzwischen ganz schön abgehängt. Ob München, Berlin oder Hanburg – der ICE-Halt in Bonn ist eher die Ausnahme. Und selbst wenn man mal zum Beispiel von Berlin aus gen Heimat einen durchgehenden ICE erwischt hat, kommt spätestens auf der Deutzer Brücke die Durchsage, der Zug ende wegen Verspätung leider in Köln.

So gesehen, passt das aber ins Bild: Mit der Pünktlichkeit hatte Beethoven seinen Biografen zufolge hin und wieder auch zu kämpfen: Die Missa Solemnis, eine Messe zur Inthronisation des Erzbischofs von Ölmütz 1820, wurde erst 1823 fertig.

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