Deutsche Geschichte im Schnelldurchlauf Eine rasante Zeitreise

BONN · Diese Zeitreise war schnell wieder vorbei: Von Freitag- bis Sonntagabend konnten Passanten auf dem Bonner Marktplatz die negativen und positiven Höhepunkte aus 100 Jahren deutscher Geschichte komprimiert erleben, dann wurde die Ausstellung schon wieder abgebaut. Das sei die normale Verweildauer dieser Ausstellung in den Städten, die man besucht, sagte Herbert Behrendt vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung.

 Ein Passant fotografiert auf dem Marktplatz das Infomobil des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung.

Ein Passant fotografiert auf dem Marktplatz das Infomobil des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung.

Foto: Horst Müller

Dieses begleitete die Ausstellung "1914-2014. Eine Zeitreise", die am Wochenende vor dem Alten Rathaus aufgebaut war. Es handelt sich um einen umgebauten Schiffscontainer, in den mehrere Bildschirme eingebaut sind. Sie zeigen thematisch geordnet historische Filmaufnahmen aus dem Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges sowie aus den Nachkriegsjahren, aus BRD und DDR bis zur friedlichen Revolution und der Wiedervereinigung.

Im ersten Videoausschnitt ging es um das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger, das 1914 den Krieg auslöste. Der letzte Ausschnitt zeigte das in der Eurokrise vereinte Europa. Dazwischen sah man Rosinenbomber, Fußballweltmeister, Mauerfall und Osterweiterung, aber natürlich auch Krieg, Judenverfolgung und Bücherverbrennung - dieser letzte Punkt bot einen interessanten Bezug zum Ausstellungsort, an dem in der Zeit des Naziterrors Bücher verbrannt worden waren.

Viele Bonner machten auf dem Weg durch die Stadt Halt, um sich auf die Zeitreise einzulassen. Das sei der Hauptfaktor für den Standort gewesen, sagte Behrendt: Man wolle ja auch, dass viele Menschen die Ausstellung sehen. Diese wurde ursprünglich im vergangenen Jahr anlässlich des Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor inzwischen 101 Jahren eingerichtet. "Wir waren alle überwältigt vom Erfolg", sagte Behrendts Kollegin Astrid Frey.

Deshalb wurde beschlossen, die Ausstellung noch etwas weiterzuführen und damit durch einige Städte zu touren. In diesem Jahr war sie schon in Dresden, außerdem soll sie auf der Frankfurter Buchmesse und bei den Feiern zum Tag der deutschen Einheit in Frankfurt am Main aufgebaut werden. Den Container könne man im Übrigen auch später für andere Ausstellungen nutzen - man müsse einfach nur die Videos austauschen.

Viel Videomaterial wurde dafür aus dem Archiv der Bundesregierung geholt, weiteres kam von anderen Quellen. Das verwendete Material ist laut Behrendt inzwischen auch online abrufbar. Es könne auf www.bundesregierung.de unter Veranstaltungen, Schlagwort "Zeitreise" heruntergeladen werden - rechtlich einwandfrei.

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