Denkmalschutzstreit in Bonn Eine Million Euro für Metropol-Investoren

Bonn · Der Finanzausschuss stimmt einem außergerichtlichem Vergleich zu. Die Stadt zahlt für den verzögerten Umbau des früheren Kinos am Markt.

 Seit 2010 verkauft Thalia Bücher im ehemaligen Kino - und die Geschäfte laufen gut.

Seit 2010 verkauft Thalia Bücher im ehemaligen Kino - und die Geschäfte laufen gut.

Foto: MLH

Der Denkmalschutzstreit um das frühere Metropol-Kino ist so gut wie beigelegt. Der Finanzausschuss stimmte am Mittwochabend einem Vergleichsvorschlag zu, den das Landgericht gemacht hatte. Demnach werden die Investoren, die das Metropol am Markt umgebaut hatten, von der Stadt eine Entschädigungszahlung von einer Million Euro erhalten. Nach GA-Informationen fiel der Beschluss in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig. Damit ist die endgültige Entscheidung im Stadtrat nächste Woche nur noch Formsache.

Die Metropol Immobilienmanagement GmbH hat den Vergleich schon unterschrieben. Der Bonner Kaufmann Klaus Töpfer und die Firma Interboden aus Ratingen hatten das Kino 2005 ersteigert und sich mit der Stadt einen jahrelangen Rechtsstreit um den Denkmalschutzstatus des Gebäudes geliefert. Am Ende siegten die Investoren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster und mussten beim Umbau nur die Fassade des Hauses erhalten. Wegen der Verzögerungen verlangten sie eine Entschädigung, forderten zunächst fünf Millionen und zuletzt 1,7 Millionen Euro.

Die Stadtverwaltung hielt dagegen, die Investoren hätten durch den Verzug profitiert, weil in dieser Zeit die Zinsen gefallen und die Immobilienpreise gestiegen waren. Töpfer und seine Partner hatten das Metropol kurz nach der Wiedereröffnung als Buchhandlung im Jahr 2010 verkauft. Die Stadt empfahl den Politikern nun, den Vergleich zu akzeptieren: Risiko und Kosten eines verlängerten Rechtsstreits seien zu hoch.

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