Städtepartnerschaft Bonn-Budapest Eine Brücke zwischen Deutschland und Ungarn

Bonn · Ein Vierteljahrhundert Freundschaft: Vor 25 Jahren wurde im Bonner Ratssaal zwischen dem Stadtbezirk Bonn und dem Budapester Stadtbezirk Budafok-Tétény eine Städtepartnerschaft besiegelt. Anlässlich des Jubiläums besuchte eine ungarische Delegation am Sonntag die Villa Hammerschmidt, wo Bürgermeister Helmut Kollig zu einer Feierstunde mit 85 Gästen geladen hatte.

 Vor der Villa Hammerschmidt: (v.l.) Attila Szabolcs und Tünde Bollock (ehemalige Bürgermeister), Karl-Wilhelm Starcke, Helmut Kollig, Wolfgang Maiwaldt, Herbert Spoelgen, Ferenc Karsay (Bürgermeister), Ervin Hajas (Unterzeichner der Städtepartnerschaft).

Vor der Villa Hammerschmidt: (v.l.) Attila Szabolcs und Tünde Bollock (ehemalige Bürgermeister), Karl-Wilhelm Starcke, Helmut Kollig, Wolfgang Maiwaldt, Herbert Spoelgen, Ferenc Karsay (Bürgermeister), Ervin Hajas (Unterzeichner der Städtepartnerschaft).

Foto: Dennis Sennekamp

„Dies war ein wirklich bewegender Moment“, sagte Kollig sichtlich berührt und mit zitternder Stimme, nachdem das Kammerorchester Sankt Augustin eingangs die Nationalhymnen von Deutschland und Ungarn gespielt hatte. „In den vielen Jahren haben wir uns gut kennengelernt, aus Gesandten wurden Freunde“, so Kollig.

„Dabei bildet diese Partnerschaft eine Brücke zwischen Deutschland und Ungarn und ist gelebte Außenpolitik im kleinen Rahmen.“ Auch die zwölfköpfige Delegation aus Ungarn, zu der unter anderem auch Ferenc Karsay, der amtierende Bürgermeister von Budafok-Tétény, gehörte, zeigte sich glücklich über die Beziehung zu Bonn. „Wir haben viel voneinander gelernt“, sagte Karsay. „Das Jubiläum soll der Auftakt zu weiteren 25 Jahren Freundschaft sein.“

Ziel der Städtepartnerschaft ist es, einen kulturellen Austausch voranzutreiben und die Jugend beider Länder zusammenzuführen. Dafür organisieren die Städte in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft Schüleraustausche, Sportveranstaltungen und Kulturevents, wie zum Beispiel den Besuch der Bonner Stadtsoldaten in Budapest. Durch den Festakt führte der Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, Peter Spary.

Politik soll keinen Schaden zufügen können

Für die musikalische Untermalung sorgten, neben dem Kammerorchester, auch die Sängerin Susanne König und die Pianisten Hans Peter Glimpf und Endre Hegedüs. Doch bei aller Feierlichkeit gab es auch Probleme zu besprechen. So wurde beim anschließenden Empfang auch über den Umgang mit Flüchtlingen in Ungarn gesprochen und dessen Auswirkung auf die Städtepartnerschaft.

„Jedes Land in der Europäischen Union hat das Recht, seine Interessen zu wahren“, sagte Spary. „Wir arbeiten zwischen den Völkern, nicht für die Politik.“ Der Partnerschaft zwischen Bonn und Budapest sollte die Politik keinen Schaden zufügen können, so Spary.

Doch eine Lehrerin aus Bonn meinte dazu: „Wir haben mit unserer Schule seit 15 Jahren ein Austauschprogramm mit Budapest. Jetzt dürfen die ungarischen Kinder nicht mehr kommen, weil die Schule in Budapest meint, seit Silvester herrsche hier eine veränderte Sicherheitslage wegen der Flüchtlinge.“

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