Kommentar Ein Zeichen für Open-Air

Schon toll, was junge Leute mit viel Engagement und Herzblut auf die Beine stellen können. Ihnen gebührt Anerkennung dafür, dass sie sich nicht entmutigen lassen von Miesmachern, die Musikveranstaltungen unter freiem Himmel am liebsten verbieten würden. Das Green Juice Festival setzte am Wochenende mit mehr als 7000 Fans ein Zeichen für den Spaß an Open-Air-Kultur.

Da kann man wahrlich nicht mehr von einem Geheimtipp reden, denn es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass das ein einzigartiges Musikereignis ist, das die Veranstalter jetzt schon im achten Jahr boten. Ein Festival am Rande einer Wohnsiedlung mit dem Charme eines Nachbarschaftsfestes, wo gelassene Picknickatmosphäre herrscht, sich Familien treffen, Kinder, Jugendliche, aber auch musikinteressierte Senioren.

So liebevoll unperfekt sich das auch anhört, hinter dem Festival steht eine höchst professionelle Organisation. Allein das Programm war auch dieses Jahr ein Hochgenuss für Rockfans. Und die Macher bewiesen einmal mehr ein gutes Händchen für ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm: Von den sensiblen Rockern Black Lemon mit ihrem untrüglichen Gespür für ohrwurmtaugliche Melodien, Astairre, die mit ihrem tanzbaren Punk-New Wave-Pop-Rock für ebenso gute Stimmung sorgten wie die Skaband The Slapstickers, über Fjørt, die Leidenschaft, Wut und Spaß mit richtig harten Gitarrenriffs und einem alles gebenden Sänger zu einem ganz eigenen Hardcore-Rock verbinden, über Rakede, die mit ihren ungewöhnlichen Rhythmen und Texten und dieser dynamischen Kombi aus Hip Hop, Electro und Reggae vielleicht sogar die heimlichen Stars des Festivals waren, über die Wiener Neo-Grunge-Punk-Band The Gogets bis zum Headliner Jupiter Jones, die mit ihren Hits die Sahne auf der Torte bildeten.

Wie kriegt man solch ein Festival hin? Mit Leidenschaft, ja, viel Engagement (250 Helfer!), und der Akzeptanz der Nachbarschaft. Respekt - für die Macher und die Anwohner!

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