Pavillon in der Rheinaue Ein Wirtshaus mit Seeblick für Bonn

Bonn · Denkmalschützer haben dem überarbeiteten Konzept für den Umbau in der Rheinaue zugestimmt. Das bayerische Konzept bleibt.

Nur der Name steht noch nicht fest: „Wirtshaus am See oder Wirtshaus in der Aue – das haben wir noch nicht endgültig entschieden“, sagte Dirk Dötsch vor dem Rheinpavillon vis-à-vis des Post-Towers in der Rheinaue. Alles andere sei aber inzwischen in trockenen Tüchern. Seit dem 1. August ist der Bonner Gastronom und Pächter des Parkrestaurants Besitzer des 1978 für die Bundesgartenschau errichteten ehemaligen Pavillon des Landes Rheinland-Pfalz.

Die zunächst angedachte Erweiterung des denkmalgeschützten Gebäudes um eine Almhütte mit Holzverkleidung ist mittlerweile vom Tisch. „Wir hatten mit der oberen Denkmalbehörde sehr konstruktive Gespräche und haben nun eine Lösung erarbeitet, die wirtschaftlich tragfähig ist und zugleich den Charakter des alten Pavillons erhält“, sagte Dötsch.

„Die alten Entwürfe habe ich als Student noch selber gezeichnet“, berichtete Jan von Dorp und hielt die Originalpläne aus den 70er-Jahren hoch. Den Architekten, dessen Vater Ernst van Dorp nicht nur die Hochbauten für die Rheinaue geplant hatte, sondern auch erfahrener Bonner Partner der jungen Münchener Landschaftsarchitekten Gottfried und Anton Hansjakob war, hatte Dötsch von Anfang an mit ins Boot geholt.

„Der jetzige Entwurf ist eine konsequente Weiterentwicklung der Architektur meines Vaters. Wir nehmen das sanft abfallende Dach des Oktogons an der Nordostseite des Pavillons auf und umrahmen ihn mit einem Anbau, der wie der Kern des Baus über bodentiefe Fenster verfügt“, erklärte van Dorp, während er die neue Entwurfsskizze neben die alten Pläne hielt.

Das Konzept hat offenbar auch die Denkmalpfleger überzeugt, und jetzt wollen der Bauherr und sein Architekt in medias res gehen. Im Augenblick sieht das Objekt aber alles andere als präsentabel aus. Metalldiebe haben sogar schon den Schutzzaun überwunden und Kupferverkleidungen oberhalb der Eingänge mitgenommen.

Unter Zeitdruck stehe man aber nicht; frühestens zum Spätsommer 2017 soll alles fertig sein. „Wenn wir das schaffen, könnten wir unser Wirtshaus mit einem zünftigen Oktoberfest eröffnen – falls nicht. können wir aber auch bis zur Vorweihnachtszeit warten“, sagt Dötsch.

Gastronomisch bleibt er bei seinem ursprünglich angedachten Konzept, bayerische und alpenländische Küche in die Rheinaue zu holen. Maximal 200 Gäste wolle er mit seinem Team bewirten. „Dazu kommen im Sommer knapp 200 Plätze in der Außengastronomie.“ Die habe man nicht zuletzt aus Lärmschutzgründen auf die sonnige Südterrasse und eine Fläche mit Seeblick aufgeteilt.

„Das Ganze wird ein wenig an eine moderne Skihütte erinnern und vielleicht hat ja der eine oder andere GA-Leser eine gute Idee zur Namenfindung“, hofft der frischgebackene Pavillon-Besitzer auf pfiffige Einfälle.

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